Pommes der Pinguin hält einen großen gelben Stern in den Händen
30 Tage kostenlos testen
Über 1,6 Millionen Schüler*innen nutzen sofatutor
Lernpakete anzeigen
Lernpakete anzeigen

Dramatik – Theaterstücke analysieren

Ein Drama im Alltag hat vielleicht jeder schon einmal erlebt, aber was genau hat es mit Dramen auf sich, die auf einer Bühne aufgeführt werden?

Alle Klassen

Alle Themen in Dramatik – Theaterstücke analysieren

Themenübersicht in Dramatik – Theaterstücke analysieren

Was ist ein Drama?

Sicher hast du die Redewendung „Mach doch nicht so ein Drama!“ schon einmal gehört, aber hast du dir jemals Gedanken gemacht, warum wir das eigentlich sagen? Mit Drama verbinden wir im Alltag Übertreibungen und extreme Gefühle und Taten. Aber auch die anderen Dramen, die auf einer Bühne aufgeführt werden, kommen ohne extreme Gefühle nicht aus. Dort ist jedoch alles nur ein Spiel, nämlich ein Theaterspiel. Und schon sind wir mittendrin im Thema und genau dort angekommen, was ein Drama beim Zuschauer bewirken will: Mitfühlen, Miterleben, Mitfiebern.

Im Deutschunterricht lernst du, dass sich literarische Texte in die drei großen Gattungen Epik, Lyrik und Dramatik einteilen lassen. Das Wort Drama – im Altgriechischen sieht es in etwa so aus: δρᾶμα – bedeutet so viel wie Handlung. Ein Drama wurde im traditionellen Sinn für die Aufführung auf einer Bühne entworfen und wird meist in verteilten Rollen als Schauspiel dargestellt.

Schauspieler

Merkmale des Dramas

Dramatische Texte zeichnen sich durch verschiedene Merkmale aus. Das wichtigste Merkmal ist wahrscheinlich der Versuch, dem Zuschauer das Geschehen möglichst wirklichkeitsnah zu vermitteln. Dieser Versuch wird Fiktion genannt. Die Fiktion ist etwas, was nur in deiner Vorstellung existiert. Du musst dir also die erfundene Wirklichkeit als etwas Tatsächliches vorstellen. Die Fiktion ist das Drama in schriftlicher Form, die Simulation hingegen das, was auf der Bühne geschieht und was du körperlich erlebst. Sobald also ein Drama auf der Bühne aufgeführt wird, verwandelt sich diese Fiktion in Simulation.

Die Sprechsituation eines Dramas wird durch den Ort, die Zeit, den Anlass, die Absicht, die Rolle des Sprechers und des Empfängers bestimmt. Meist wird die Handlung eines Dramas in Form von Monologen und Dialogen dargestellt, was ebenfalls ein typisches Merkmal für dramatische Texte ist.

Die Zeichenvielfalt ist ein weiteres Merkmal des Dramas. Zeichenvielfalt bedeutet, dass bei einer Aufführung viele verschiedene außersprachliche Mittel wie Musik, Geräusche, Beleuchtung, Kostüme oder Bühnenbild eingesetzt werden. Das Ziel dieser Zeichenvielfalt ist, dass man das Geschehen möglichst realistisch darstellt.

Formen des Dramas

Die bedeutendsten Formen des Dramas sind Komödien und Tragödien. Das hat bereits Aristoteles vor über 2000 Jahren so unterschieden. Eine Komödie bzw. ein Lustspiel endet mit einem komischen Abschluss, die Figuren scheitern, aber auf eine lächerliche Art und Weise. Eine Komödie besitzt, anders als die Tragödie, einen lösbaren Konflikt, der jedoch oft nur durch einen Zufall aufgelöst wird. Das Stück hat also ein Happy End, der Held wird gefeiert, die Liebenden fallen sich glücklich in die Arme. Ende gut, alles gut! „Leonce und Lena“ von Büchner und „Der zerbrochene Krug“ von Kleist sind bekannte Komödien der deutschsprachigen Literatur.

Im Gegensatz zu Komödien kommt die Hauptfigur einer Tragödie nicht mit einem blauen Auge davon. Vielleicht denkst du sofort an Werke wie Goethes „Faust I“ oder “Antigone“ von Sophokles. Die Tragödie, auch Trauerspiel genannt, ist die Darstellung eines Konflikts, der sich nicht auflöst, sondern bei dem die Hauptfigur meist in den Tod stürzt. Im Zentrum der Tragödie steht ein edler Mensch, der unverschuldet in einen Konflikt gerät, dessen gute Absichten jedoch letztendlich zu seinem Untergang führen. Die Tragödie besitzt den für ein Drama typischen pyramidalen Handlungsverlauf: Dazu zählen die Exposition, die steigende Handlung mit erregendem Moment, der Höhepunkt mit Peripetie, das retardierende Moment und die Katastrophe. Dieser klassische Aufbau fällt in die geschlossene Form des Dramas. In der geschlossenen Form bauen die Szenen aufeinander auf. Alles ist linear und kausal miteinander verknüpft, es gibt eine überschaubare Anzahl an Personen und einen klaren Anfang und ein eindeutiges Ende. Die offene Form des Dramas dagegen lebt von den verschiedenen, parallel zueinander laufenden Handlungen, die Szenen sind nicht zwangsläufig miteinander verknüpft und es finden häufige Orts-, Zeit- und Szenenwechsel statt.

Wenn Merkmale einer Komödie und einer Tragödie miteinander verknüpft sind, dann spricht man von einer Tragikomödie. Sonderformen bzw. moderne Dramenformen sind beispielsweise der Schwank, das Hörspiel, das Volksstück, aber auch das absurde Theater, das groteske Theater oder das epische Theater. Das epische Theater bezeichnet quasi den Beginn des modernen Theaters. Anfang des 20. Jahrhunderts erneuerte Bertolt Brecht das klassische Theater. Er setzte bei seinen Theaterstücken ungewohnte Mittel ein, um den Zuschauer zum kritischen Denken zu ermutigen und ihn außerdem daran zu hindern, sich „nur“ unterhalten zu lassen. Brechts Bühnenstücke „Mutter Courage und ihre Kinder“ und „Der gute Mensch von Sezuan“ sind typische Beispiele dafür.

Dramenanalyse

All diese Merkmale lassen sich in einer Dramenanalyse untersuchen. Indem du das Drama in seine Teile zerlegst, diese untersuchst und später alles wieder zusammenpuzzelst und auswertest, kannst du eine genaue Analyse vornehmen. Eine Dramenanalyse besteht – wie fast jede andere Analyse auch – aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. Dabei ist es wichtig, dass das, was du untersuchst, wie beispielsweise die Szenen, Orte und die Zeit, logisch aufbaust und begründest.