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„Homo faber“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)

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Deutsch-Team
„Homo faber“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)
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Grundlagen zum Thema „Homo faber“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)

1957 schrieb Max Frisch den Homo faber. Wie, schon so lange ist das her? Wie war denn das Leben damals in Deutschland? Und wie beeinflusste das Frischs Schreiben? Wo hielt der sich überhaupt auf? Fragen über Fragen. In diesem Video zur Entstehungsgeschichte des Werks erfährst du zum Beispiel, welche Zeit man mit "Restaurationsjahren" meint. Wenn du das schon weißt, erfährst andere interessante Dinge, die Du noch nicht weißt und dir bei der Interpretation hilfreich sein werden. Versprochen.

Transkript „Homo faber“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)

„Endlich Zeit, um nur noch zu schreiben, hurra!“ Das muss sich Max Frisch 1955 gedacht haben. Der Erfolg seines Romans „Stiller“ ermöglichte es ihm, seinen Architekturjob an den Nagel zu hängen. Frisch nutzte die Gelegenheit, sich komplett frei zu machen: Er trennte sich von seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern und zog in ein Bauernhaus.

Restaurationsjahre und der Kalte Krieg

Dort fing er mit seiner Arbeit an Homo faber an. Während Frisch also in seinem Bauernhaus sitzt und schreibt, sind die Menschen draußen, vor allem in Deutschland, damit beschäftigt, sich 10 Jahre nach dem Krieg wieder einzurichten. Sie häufen ihre bescheidenen Einkommen an und leisten sich Autos, sie sparen für Reisen und träumen von Amerika. Man möchte sichern, was man hat, und keine Experimente eingehen.

Das schlägt sich auch in der Politik nieder: 1957, im Erscheinungsjahr des Romans, erringen die konservative CDU und CSU einen Wahlsieg. Trotz des zaghaften Optimismus in diesen sogenannten „Restaurationsjahren“ liegt eine Bedrohung in der Luft. Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Die Berliner Mauer steht noch nicht, doch der Eiserne Vorhang hängt schon starr zwischen den USA und der Sowjetunion. Viele Menschen fürchten sich vor den Atomwaffen beider Großmächte.

Frisch ist nicht unberührt vom politischen Klima und von den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit. So fließt etwa der Zeitbezug zum Nationalsozialismus durch die Figur der Halbjüdin Hanna in den Roman ein. Und was Walter Faber bewegt, bewegt auch die Menschen Mitte der 1950er Jahre: Manche befürworten die hochentwickelte Technik, andere fürchten die Verdrängung des Menschen durch die Maschine. Die Bürger träumen von den wertkonservativen USA und dem “american way of life”. Gleichzeitig setzen sie sich mit den Geschlechterrollen auseinander.

Recherchen und Reisen

Es ist bekannt, dass Frisch Literatur über die Wahrscheinlichkeitstheorie gelesen hat, um wissenschaftliche Grundlagen für seine Figur Walter Faber zu erhalten. Auch hat Max Frisch in den Entstehungsjahren des Romans (1955-1957) diverse Reisen unternommen: Nach Italien, mit dem Schiff von Neapel nach New York, auf die Halbinsel Yucatán und nach Havanna. Auch in Griechenland war er kurz vor der Drucklegung. Fast alles Ziele, an die Frisch auch seinen Hauptfiguren reisen lässt.

Überarbeitung des Manuskripts

Im Februar 1957 hatte Frisch den Homo faber fertig geschrieben. Er schickte ihn an seinen Verleger Peter Suhrkamp. Zwei Monate später jedoch zog er das Manuskript wieder zurück. Innerhalb von drei Tagen erarbeitete er eine neue Kompositionsskizze.

Erst jetzt sollte der Roman zwei Teile bekommen, Station 1 und Station 2. Auch ließ er Faber assoziativer erzählen. Im Juni und Juli 1957 schrieb er den Roman um. Ein Vorabdruck erschien in der Neuen Zürcher Zeitung. Im Oktober 1957 hielt Frisch dann das gedruckte Buch in den Händen.

Während Frisch viele seiner Werke immer wieder überarbeitete, ließ er den Homo faber über Jahrzehnte unberührt. Erst 1977 korrigierte er einige widersprüchliche Daten. In diesem Jahr erschien auch die Taschenbuchausgabe.

Charakteristik von Homo faber

Homo faber ist ein moderner Roman. Typisch ist seine bruchstückhafte Erzählweise, die sich vom klassischen Roman stark unterscheidet. Da Faber in seinem Bericht versucht aufzudecken, was passiert ist, bezeichnet man Homo Faber auch als analytischen Roman.

Zudem wird von einem Rollenroman gesprochen: Frisch tut so, als würde Walter Faber den Bericht schreiben. Er zieht das fiktive Spiel mit genauen Datenangaben durch. In Wirklichkeit schreibt natürlich der Autor Frisch all die Sätze, nicht der Ingenieur Faber.

Zusammenfassung

Stand am Anfang des Schreibprozesses Frischs Aufgabe seines Architektendaseins und die Befreiung von seinen Pflichten als Ehemann, so steht am Ende der fertige Roman. Auch Walter Faber hat sich frei gemacht: Frei von seiner Anstellung als Ingenieur und frei von seinem einseitigen, lustfeindlichen Denken.

„Homo faber“ – Entstehungsgeschichte (Frisch) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Homo faber“ – Entstehungsgeschichte (Frisch) kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe den historischen Kontext, in dem der Roman entstand.

    Tipps

    Womit waren die Menschen in der Nachkriegszeit beschäftigt? Kennst du den Begriff des deutschen Wirtschaftswunders? Waren das in politischer Hinsicht konservative oder progressive Zeiten?

    Lösung

    Frisch schrieb in einer Zeit, die als konservative Epoche in die Geschichte eingegangen ist. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wollten die Menschen vor allem eines: Ruhe und Sicherheit. Mit amerikanischen Geldern des Marshallplans wurde der Wiederaufbau finanziert. Das deutsche Wirtschaftswunder brachte steigende Löhne mit sich, was zu mehr Konsum, Autos und Reisen führte. Der neue Reichtum lockte die Menschen, dem american way of life nachzustreben. Politische und soziale Experimente sollten vermieden werden.

    Diese wertkonservative Denkart zeigte sich auch in der Politik: 1957 erlangten die konservativen Parteien CDU und CSU die Regierungsmehrheit. Die nachfolgende Zeit wurde als Restaurationsepoche beschrieben, da sie stärkere politische und soziale Kontrolle mit sich brachte.

    Die Menschen wünschten sich aus ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Sicherheit heraus, dass die Politik der Bedrohung durch den Kalten Krieg und den Atomwaffen begegne. Zwar stand die Mauer noch nicht, die kurz darauf Ost- und Westdeutschland teilen sollte, aber die Blöcke der USA und der Sowjetunion standen sich ideologisch und militärisch bereits unvereinbar gegenüber.

  • Gib wieder, warum Homo faber ein moderner Roman ist.

    Tipps

    Klassische Romane haben einen linearen Erzählstrang mit einem eindeutigen Verhältnis zwischen Autor/-in, Erzähler/in und Protagonist/-in. Wie stellt es sich im Homo faber dar?

    Lösung

    „Homo faber" ist kein klassischer, sondern ein moderner Roman. Er weicht in etlichen formalen Merkmalen von „normalen" Romanen ab. So ist beispielsweise seine Erzählweise bruchstückhaft. Faber erzählt nicht in chronologischer Reihenfolge, bricht häufig bei einem Erzählstrang ab, um bei einem anderen weiterzumachen.

    Frisch nutzt das Format des Tagebuchs, um die Lesenden über seine Autorenschaft zu täuschen: Er tut so, als hätte der Protagonist Faber selbst die Tagebücher und damit die Geschichte verfasst. Dieser Kunstgriff wird als Rollenroman bezeichnet.

    Da Faber in seinen Tagebucheinträgen seine Geschichte und Erinnerung versammeln möchte, um sozusagen seinem Leben auf die Spur zu kommen, nennt man den Roman auch einen analytischen Roman.

  • Gliedere den Weg der Entstehung des Werkes in dessen einzelne Etappen.

    Tipps

    Frisch hat seine Werke immer wieder überarbeitet und anderes gestaltet, so auch beim Homo faber: Zwischen Einreichen des fertigen Manuskripts und gedrucktem Buch vergingen neun Monate.

    Lösung

    Fast alle Werke von Max Frisch legten einen etwas ungeraden Weg zur Veröffentlichung zurück: Immer wieder überarbeitete Frisch seine Schriften, zog sie zurück und ließ sie neu herausgeben. So auch beim „Homo faber": Zwischen erster Fassung des fertigen Manuskripts und Druck vergingen beinahe neun Monate.

    • In den Jahren vor dem Einreichen des Manuskripts bereiste Frisch all die Orte, die in seinem Buch auftauchen.
    • Im Februar 1957 schickte er das Manuskript an den Peter Suhrkamp-Verlag.
    • Nach zwei Monaten wollte er es jedoch schon zurückhaben, um den Roman in zwei Teile zu unterteilen und die Erzählstruktur etwas assoziativer zu gestalten.
    • Vier Monate später, im Juni und Juli, wollte er den Roman nochmals umschreiben, bevor er im Oktober 1957 das fertige Produkt in den Händen halten konnte.
    • Danach dauerte es jedoch noch einmal 20 Jahre, bis er die Daten überarbeitete und einige Details korrigierte.
  • Bestimme die Parallelen zwischen zeitlichem Kontext und Inhalt des Buches.

    Tipps

    Folgenabschätzung technischer Erfindungen und Geschlechtergerechtigkeit waren zwei der großen Themen, die die Menschen (auch heute noch) bewegten.

    Lösung

    Der Roman „Homo faber" diskutiert literarisch einige der großen Themen, die die Menschen in der Nachkriegszeit beschäftigten. Sie setzten sich einerseits und notwendigerweise mit den Geschehnissen der jüngsten Vergangenheit auseinander. Das betrifft erstens den Völkermord an den Jüdinnen und Juden unter den Nationalsozialist/-innen, auch Holocaust genannt. Dies klingt in der Gestalt der Halbjüdin Hanna an. Andererseits endete der Zweite Weltkrieg - zumindest in Japan - mit dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima. Die Menschen sahen den technischen Möglichkeiten der Kriegsführung sehr ängstlich entgegen und fragten sich, welche Verantwortung man als Forscher/-in und Mensch für seine Technik hätte. Auch das zeigt sich in der Figur des Walter Faber, der als Natur kontrollierender Techniker die Verantwortung hat, die Folgen seiner Technik abzuschätzen.

    Ein weiterer großer Bereich, der auf breites Interesse in den damaligen Jahrzehnten stieß, war die Gleichberechtigung der Frauen. Gesellschaftlich noch immer in der Rolle der Ehefrau, Mutter und Hausfrau gefangen, gab es immer mehr Protest von Frauen an dieser Situation. Die emanzipatorische Bewegung spiegelt sich in der Figur von Hanna wider, die die Entscheidung, Sabeth zur Welt zu bringen und die Erziehung alleine zu übernehmen, aus diesem emanzipatorischen Denken heraus trifft.

  • Stelle die Grundlagen dar, auf denen Frisch seinen Roman fußte.

    Tipps

    Frankreich, New York, Yucatan, Havanna, Griechenland: Um das Setting besser beschreiben zu können, wählte Frisch für seinen Roman Orte aus, die er bereits kannte.

    Lösung

    Zwei besondere Eigenschaften des Romans springen ins Auge: Einerseits das Thema Reisen, andererseits die Diskurse um Zufall und Schicksal. Die beiden Themen hängen nicht zufällig miteinander zusammen: Wer reist hat höhere Chancen, unwahrscheinlichen Zufällen zu begegnen.

    Frisch, der immer gerne reiste, verarbeitete diese Reisen in seinen Romanen. Bevor er den „Homo faber" schrieb, reiste er 1955-57 nach Havanna und Guatemala, fuhr mit dem Schiff nach New York, war in Italien. Kurz vor Drucklegung des Romans bereiste er Griechenland.

    Um seine philosophischen Diskussionen auf eine Grundlage zu setzen, las er Literatur über die Wahrscheinlichkeitstheorie. Was ist unwahrscheinlich? Was ist ein Zufall, und wann ist es Schicksal? Was bedeutet es, wenn uns sehr unwahrscheinliche Zufälle passieren?

  • Charakterisiere die Parallelen zwischen dem Leben von Frisch und seinem Roman Homo faber.

    Tipps

    In der Figur von Walter Faber spiegeln sich etliche Charakterzüge, Konflikte und Probleme von Max Frisch wider.

    Lösung

    Max Frisch findet sich autobiografisch in allen seinen Werken: Durch sein Schreiben verarbeitete er unausgemachte Probleme seiner eigenen Person. So finden sich auch im „Homo faber" viele Züge, hier in der Figur von Walter Faber, die an Frisch selbst erinnern (auch wenn Faber eine ganz andere Person als Frisch selbst ist):

    • Seine problematische Beziehung zu Frauen, die ihn als unsteten Liebhaber kennzeichnete, und seine Vorliebe für junge Geliebte.
    • Die Loslösung von seinem Architektendasein, die er nur mittels des Erfolgs und Durchbruchs mit „Stiller" erreichte. Auch Faber schafft es nach persönlichem Wandel, seinem technischen Job und sein technisches Weltbild loszulassen.
    • Faber überwindet sein lustfeindliches Denken gegenüber Frauen: Ähnlich dazu überwand Frisch die moralische Stimme, die ihn zu seiner Pflicht als Ehemann überreden wollte; er ließ sich scheiden und verließ Frau und Kinder.

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