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Fabula
Konditionalsätze – Realis
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Grundlagen zum Thema Konditionalsätze – Realis

Konditionalsätze im Lateinischen einfach erklärt

In diesem Video soll es um den sogenannten Realis gehen, eine Form der Konditionalsätze im Lateinischen. Dabei stellt sich natürlich die Frage: Was sind Konditionalsätze im Lateinischen? Ein Konditionalsatz ist ein Nebensatz, der eine Bedingung (lat. condicio – Bedingung) angibt, unter der etwas geschieht. Im Hauptsatz steht die Folgerung bzw. Aussage.

Arten der Konditionalsätze

Im Lateinischen werden verschiedene Typen von Konditionalsätzen unterschieden:

  • Realis: Venio, si sol fulget.
    Ich komme, wenn die Sonne scheint.
  • Potentialis: Veniam, si sol fulgeat.
    Ich komme, wenn die Sonne scheinen sollte.
  • Irrealis der Gegenwart: Venirem, si sol fulgeret.
    Ich käme, wenn die Sonne schiene.
  • Irrealis der Vergangenheit: Venissem, si sol fulsisset.
    Ich wäre gekommen, wenn die Sonne geschienen hätte.

Am besten siehst du dir die einzelnen Lernvideos zu den verschiedenen Arten von Konditionalsätzen an, um den Unterschied besser zu verstehen.

Konditionale Subjunktionen

Doch wie erkennt man Konditionalsätze im Lateinischen? Konditionalsätze werden immer mit konditionalen Subjunktionen, also unterordnenden Bindungswörtern, eingeleitet. Die wichtigste Subjunktion ist si (wenn, falls), weshalb Konditionalsätze auch als si-Sätze bezeichnet werden. Weitere Variationen von si als konditionaler Subjunktion sind:

  • sin (wenn aber)
  • nisi (wenn nicht)
  • si minus (wenn nicht)
  • quod nisi (wenn aber nicht)

Realis: Wie bildet man Konditionalsätze im Lateinischen?

Beim Realis stehen Nebensatz und Hauptsatz im Indikativ. Das bedeutet, dass die Bedingung wirklich eintreten kann oder bereits eingetreten ist, also real ist. Die Folgerung im Hauptsatz wird eintreffen, wenn die Bedingung erfüllt ist. Daher wird diese Art von Satzgefüge auch als Realis bezeichnet. Den Bedingungssatz erkennst du ganz einfach an der Subjunktion si.

Beispiele für Konditionalsätze im Realis

  • Si amari vis, ama!
    Wenn du geliebt werden willst, dann liebe!
  • Si occasio erit, te conveniam.
    Wenn es eine Gelegenheit gibt, dann werde ich dich besuchen.
  • Si hoc dicis, erras.
    Wenn du dies sagst, dann irrst du.
  • Si manes, felix sum.
    Wenn du bleibst, bin ich glücklich.

Realis im Lateinischen am Beispiel Sonne

Realis: Wie übersetzt man Konditionalsätze in Lateinischen?

Bei der Übersetzung wird der Bedingungssatz im Deutschen mit wenn oder falls eingeleitet. Wie bereits erwähnt steht sowohl im Lateinischen als auch im Deutschen beim Realis als Modus im Haupt- und Nebensatz der Indikativ, denn es handelt sich um eine erfüllbare Bedingung.

Beim Tempus solltest du beim Realis allerdings auf die Benutzung des Futurs bei den Konditionalsätzen im Lateinischen achten: Steht im Hauptsatz das Futur, muss im lateinischen si-Satz bei Gleichzeitigkeit auch ein Futur stehen, das im Deutschen aber meist mit dem Präsens übersetzt wird. Dies wird im folgenden Beispielsatz deutlich:

Nebensatz Hauptsatz
Lateinisch Si id faciet, prudens erit.
Modus Indikativ Indikativ
Tempus Futur I Futur I
Übersetzung Wenn er das macht, wird er klug sein.
Modus Indikativ Indikativ
Tempus Präsens Futur I

Jetzt weißt du, was der Realis ist, wie er gebildet und übersetzt wird. Wenn du zum besseren Verständnis weitere Beispiele für diese Art der Konditionalsätze brauchst, dann schau dir doch die Übungen zu Konditionalsätzen im Lateinischen neben dem Video an. Viel Spaß dabei!

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Konditionalsätze – Realis

Hallo, hier ist wieder eure Tutorin Fabula mit Geschichten aus dem römischen Reich, Informationen zu Grammatik, Tipps und Tricks und Übungen. In diesem Video geht es um die sogenannten Konditionalsätze. Es gibt verschiedene Arten von Konditionalsätzen. Wir beschäftigen uns in diesem Video vor allem mit dem sogenannten Realis, einem realen Bedingungssatz. Konditionalsatz, was bedeutet das überhaupt? In diesem Wort steckt das lateinische Wort condicio, zu Deutsch Bedingung. Es handelt sich also um Sätze, die eine Bedingung angeben unter der ein Geschehen eintreten kann. Zum Beispiel: “Ich komme,” unter der Bedingung dass, beziehungsweise “wenn die Sonne scheint”. Diese Bedingung ist real. Und um solche realen Bedingungssätze wird es in diesem Video gehen. Es gibt aber auch potenziale Konditionalsätze, Potentials genannt. “Ich komme, wenn die Sonne scheinen sollte.” Und irreale Konditionalsätze, auch genannt Irrealis. Zum Beispiel: “Ich käme, wenn die Sonne schiene.” Darum geht es aber heute nicht. Und zu diesen Sätzen findest du eigene Videos. Wie wir gesehen haben, gibt es verschiedenen Möglichkeiten, die Art der Bedingung auszudrücken. Im Deutschen und Lateinischen stehen dann verschiedenen Modi. Bei der realen Bedienung, die einen wirklichen oder tatsächlichen Fall beschreibt, steht immer der Indikativ. Bei der potenzialen und irrealen Variante dagegen der Konjunktiv. “Konditionale Subjunktionen.” Was ist das? Naja, also Konditionalsätze, egal, ob real, potenzial oder irreal werden immer mit konditionalen Subjunktionen eingeleitet. Heute lernen wir die Wichtigste davon kennen. Nämlich si. Übersetzt wenn oder falls. Und weil das si immer benutzt wird, kann man Konditionalsätze auch einfach si-Sätze nennen. Von si gibt es noch ein paar Variationen. Die lernst du später noch. Zum Beispiel sin - wenn, aber. Oder si minus - wenn nicht. Oder nisi - wenn nicht. Oder quod nisi - wenn aber nicht. Im Folgenden siehst du jetzt ein paar Konditionalsätze oder si-Sätze mit realen Bedingungen. “Si vis amari, ama!” - “Wenn du geliebt werden willst, dann liebe!” Wo steckt denn hier die Bedingung? Ja, genau. Man könnte auch sagen: “Unter der Bedingung, dass du geliebt werden willst, liebe.” Beziehungsweise: “Wenn du geliebt werden möchtest, dann liebe.” Die Bedingung steckt also im si-Satz. Und diese Bedingung ist echt. Es steckt kein sollte, könnte, sonstwas da drin, sondern sie ist real. Nächstes Beispiel. “Si occasio erit, te conveniam.” - “Wenn es eine Gelegenheit gibt, werde ich dich besuchen.” Und wo steckt hier die Bedingung? Richtig, die Bedingung steckt wieder im si-Satz. Nämlich: “Wenn es eine Gelegenheit gibt, unter der Bedingung, dass es eine Gelegenheit gibt, werde ich dich besuchen.” Und noch ein Beispiel. “Si hoc dicis, erras.” - “Wenn du dies sagst, dann irrst du.” Und ich glaube, dass du jetzt schon ziemlich gut darin bist, die Bedingung festzustellen. Ja. Genau. Die Bedingung ist, “Wenn du dies sagst”. Also: “Unter der Bedingung, dass du dies sagst, irrst du.” Eine Besonderheit. Wir sehen, dass solche realen si-Sätze oft mit einem futurischen Ausdruck einher gehen. Dass also etwas passieren wird. Zum Beispiel hier im Imperativ “liebe”. Oder auch mit echtem Futur “ich werde dich besuchen”. Schauen wir uns einen dieser Sätze nochmal genauer an. “Si occasio erit, te conveniam.” - “Wenn es eine Gelegenheit gibt, werde ich dich besuchen.” Fällt dir an diesem Satz etwas auf? Ich gebe dir einen Tipp. Der Lateiner benutzt eine andere Zeit als der Deutsche. Kannst du sagen an welcher Stelle? Conveniam ist ebenfalls Futur. Das ist schon mal gleich. Aber genau. Erit ist im Lateinischen Futur, im Deutschen wird es aber mit Präsens übersetzt. Wenn es eine Gelegenheit gibt. Theoretisch müsste es also heißen: “Wenn es eine Gelegenheit geben wird.” Irgendwie ist das ja auch logisch, weil es müsste ja die Gelegenheit sozusagen zeitgleich zum Besuchen da sein. Oder meinetwegen kurz vorher. Aber jetzt nicht gegenwärtig. Naja, also im Deutschen ist das auf jeden Fall nicht so kompliziert. Ausnahmsweise mal. Wir benutzen nämlich im Bedingungssatz stattdessen einfach das Präsens. Für die deutsche Übersetzung kannst du daher auch einfach das Präsens benutzen. Ich fasse nochmal zusammen. Im Realis steht immer eine echte Bedingung, also keine theoretische. Verwendet wird beim Realis, aber auch bei den anderen Konditionalsätzen die sogenannte Subjunktion si, deswegen auch si-Sätze genannt. Und das Futur im si-Satz kann man im Deutschen einfach mit einem Präsens wiedergeben. So. Genug gelernt für heute. Das war's fürs Erste. Vale. Lasse es dir wohl ergehen.

1 Kommentar
1 Kommentar
  1. Frage: bei dem Beispielsatz mit "Si occasio erit, te conveniam."
    Wird gesagt, dass der Bedingssatz im Deutschen mit Präsens ausgedrückt wird. Aber ist das nicht eigentlich nur umgangssprachlich so? Theoretisch und korrekt, wäre doch auch Futur oder?

    Von Daniel Stelmach, vor fast 8 Jahren

Konditionalsätze – Realis Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Konditionalsätze – Realis kannst du es wiederholen und üben.
  • Benenne alle Konditionalsätze im lateinischen Text.

    Tipps

    Welche Subjunktionen leiten einen Konditionalsatz ein?

    Es gibt nicht nur si – versuche, dich auch an die anderen zu erinnern.

    Wenn du dir nicht sicher bist, dann lies dir auch die Übersetzung durch und vergleiche sie mit dem lateinischen Satz.

    Wo wird eine Bedingung formuliert?

    Der Nebensatz mit der Bedingung kann entweder vor oder nach dem Hauptsatz stehen.

    Insgesamt gibt es vier Konditionalsätze im Text.

    Lösung

    Konditionalsätze sind Bedingungssätze. Sie bestehen immer aus einem übergeordneten Teilsatz, in dem eine Aussage getroffen wird, und einem Nebensatz, in dem die Bedingung steht. Er wird durch eine Subjunktion eingeleitet: si (wenn oder falls), nisi (wenn nicht) und sin (wenn aber) sind die häufigsten. Der Nebensatz kann vor oder hinter dem Hauptsatz stehen.

    Bedingungen können erfüllbar, möglich oder nicht erfüllbar sein. Je nachdem steht der Konditionalsatz im Indikativ oder Konjunktiv. Man spricht von einem Realis, Potentialis oder Irrealis.

    Im Text findest du nur den Realis, also erfüllbare Bedingungen, die wirklich eintreten können. Insgesamt stecken vier Konditionalsätze im Text:

    • Omnia videbis, si hic stas. – Du siehst alles, wenn du hier stehst. Der Bruder von Clodius kann wirklich herkommen und alles sehen.
    • Spectaculum praetermittes, nisi statim advenis. – Du wirst noch das Schauspiel verpassen, wenn du nicht sofort herbeikommst. nisi steht hier, weil Clodius eine Ausnahme von der Regel formuliert: Sein Bruder verpasst alles, außer er kommt noch her.
    • Si properas, etiam Caesarem conspices. – Wenn du dich beeilst, erblickst du auch den Kaiser. Das ist wieder eine ganz normale Bedingung. Der Bruder kann noch kommen und ihn sehen.
    • Nisi venis, amicis nihil de amphitheatro narrare poteris. – Wenn du nicht kommst, kannst du den Freunden nichts über das Amphitheater erzählen. Diese Bedingung folgt auf die vorherige – „wenn“ und „wenn nicht“ bilden einen Gegensatz.

  • Ordne die richtigen Subjunktionen in die Sätze ein.

    Tipps

    Hier noch einmal ein Überblick über die konditionalen Subjunktionen:

    • si steht bei normalen Bedingungen.
    • sin nimmt man meist bei der Gegenüberstellung von zwei aufeinanderfolgenden Konditionalsätzen.
    • nisi benötigt man für Verneinungen oder dazu, eine Ausnahme von der Regel zu formulieren.

    Überlege dir, wie si, nisi und sin übersetzt werden.

    Die beiden Bedingungssätze bei 3. gehören zusammen.

    Lösung

    Im Video hast du verschiedene Subjunktionen kennengelernt, die einen Konditionalsatz einleiten. Hier findest du drei von ihnen wieder: si, sin und nisi.

    Doch welche bedeutet was – und wie verwendet man sie?

    • si heißt: wenn. Es ist die normale Subjunktion, um Bedingungssätze einzuleiten: Domi mane, si tutus esse vis. – Bleib zuhause, wenn du sicher sein willst.
    • sin heißt: wenn aber. Man nimmt es, wenn man zwei Bedingungssätze gegenüberstellen will. Dann steht zuerst si oder nisi, dann sin: Donum tibi non dabo, si aderis. Sin venias, amicum communem visitabimus. – Ich gebe dir kein Geschenk, wenn du da bist. Wenn du aber kommst, werden wir einen gemeinsamen Freund besuchen.
    • nisi steht bei Verneinungen oder dann, wenn man eine Ausnahme von der Regel formulieren will. Es heißt übersetzt: wenn nicht, außer wenn. Zum Beispiel: Magister discipulos docet, nisi aeger est. – Der Lehrer unterrichtet seine Schüler, wenn er nicht krank ist.

  • Übersetze die Konditionalsätze.

    Tipps

    Vokabelhilfen:

    • miles, militis m. – der Soldat
    • abesse, absum – abwesend sein, nicht da sein
    • vocare, voco – rufen

    Der fehlende Teilsatz ist jeweils fett hervorgehoben.

    Achte genau darauf, welche Subjunktion ihn einleitet – si, nisi oder sin.

    Was bedeutet sie? Ist die Bedingung positiv oder verneint?

    Lösung

    Alle Sätze aus dieser Aufgabe enthalten einen Konditionalsatz. Er ist jeweils fett hervorgehoben. Der Hauptsatz, in dem die Aussage steht, ist immer schon übersetzt. Der Konditionalsatz formuliert eine Bedingung, unter der die Aussage gilt. Die Bedingung kann in allen Fällen wirklich eintreten – es handelt sich also um einen Realis.

    Achte beim Übersetzen genau auf die Subjunktion – steht si, nisi oder sin?

    Hier die möglichen Lösungen:

    • Du musst kämpfen, wenn du Soldat bist.
    • Die Sklaven arbeiten immer, außer ihr Herr ist abwesend. Oder: Die Sklaven arbeiten immer, wenn der Hausherr nicht abwesend ist. – Im Hauptsatz steht hier die Regel, im nisi-Satz steht die Ausnahmebedingung.
    • Wenn ich dich rufe, gehört es sich, dass du herkommst.
    • Wenn du aber kommst, ist es besser, zuzuhören.

  • Ordne die Konditionalsätze den passenden Hauptsätzen zu.

    Tipps

    Nimm dir immer nur einen Teilsatz auf der linken Seite vor.

    Überlege, ob es sich um einen Hauptsatz oder Nebensatz handelt.

    Die Nebensätze werden immer mit einer Subjunktion wie si oder nisi eingeleitet.

    Suche dann auf der anderen Seite einen passenden Partner.

    Hier noch ein paar Vokabelhilfen für dich:

    • admonere alqm de – jemanden an etwas erinnern
    • aures praebere – Gehör schenken, zuhören
    • avus, -i m. – Großvater
    • calamitas, -atis f. – Unglück
    • cupere – wollen, wünschen
    • deos colere – die Götter verehren
    • fabulam narrare – eine Geschichte erzählen
    • labor, -is m. – Arbeit
    • spectaculum, -i n. – Schauspiel

    Versuche, den Inhalt der Sätze zu übersetzen oder zumindest grob zu verstehen.

    Achte auch immer auf die Personalendung der Verbformen.

    Wer ist die handelnde Person? Ist sie Singular oder Plural?

    Lösung

    In dieser Aufgabe musst du immer einen Haupt- und einen Nebensatz einander zuordnen. Im Hauptsatz steht eine Aussage. Er kann für sich alleine stehen. Im Nebensatz wird die Bedingung formuliert, unter der die Aussage gilt. Der Nebensatz wird immer mit einer Subjunktion eingeleitet: in unserem Fall si oder nisi.

    Nimm dir am besten immer nur einen Teilsatz auf der linken Seite vor. Überlege, ob es sich um einen Haupt- oder Nebensatz handelt. Zwei Teilsätze mit si oder nisi können nicht zusammengehören!

    Dann versuchst du, die Sätze zu übersetzen oder wenigstens den Inhalt grob zu verstehen. Achte auch auf die Endung der Verbformen.

    Folgende Teilsätze passen zusammen:

    • Si mater adest, liberos de labore admonet. – Wenn die Mutter da ist, erinnert sie die Kinder an die Arbeit.
    • Liberi aures praebent, si avus iis fabulam narrat. – Die Kinder hören zu, wenn der Großvater ihnen eine Geschichte erzählt.
    • Numquam deos colitis, nisi calamitatem timetis. – Ihr verehrt niemals die Götter, außer wenn ihr euch vor einem Unglück fürchtet.
    • Si in amphitheatrum eo, spectaculum videre cupio. – Wenn ich in das Amphitheater gehe, will ich das Schauspiel sehen.

  • Vervollständige den Text über die Konditionalsätze.

    Tipps

    Lies dir erst den gesamten Abschnitt durch, bevor du eine Lücke befüllst!

    Wenn du dir unsicher bist, ordne erst die anderen Begriffe in die passenden Lücken ein.

    Analysiere den lateinischen Beispielsatz und seine Übersetzung.

    In welchem Teilsatz steht die Bedingung, in welchem die Aussage?

    Welcher von beiden wird durch si eingeleitet?

    Bringe sin und nisi nicht durcheinander!

    • sin nimmt man meist bei der Gegenüberstellung von zwei aufeinanderfolgenden Konditionalsätzen.
    • nisi benötigt man für Verneinungen, oder dazu, eine Ausnahme von der Regel zu formulieren.

    Fünf Kärtchen passen in keine der Lücken und bleiben in der Ablage übrig.

    Lösung

    Lass uns den Inhalt des Lückentextes noch einmal an einem Beispiel wiederholen:

    Si mater adest, liberi laeti sunt. – Wenn die Mutter da ist, sind die Kinder fröhlich.

    Der Hauptsatz ist liberi laeti sunt. Er könnte auch für sich alleine stehen. Darin findest du eine allgemeine Aussage: Die Kinder sind fröhlich.

    Der Nebensatz ist si mater adest. Er wird durch die Subjunktion si eingeleitet und kann nicht für sich alleine stehen. Darin steht eine Bedingung, unter der die Aussage des Hauptsatzes gilt: Die Kinder freuen sich nur dann, wenn die Mutter da ist.

    Du siehst: Ein Konditionalsatz besteht immer aus zwei Teilen. Statt si (wenn) kann auch nisi (außer wenn) oder sin (wenn aber) stehen.

    Normalerweise steht eine Bedingung immer im Indikativ, wenn sie erfüllbar ist (Realis). Das Ereignis kann dann wirklich eintreten oder ist sogar schon passiert.

    Will man ausdrücken, dass eine Bedingung zwar möglich, aber noch nicht eingetreten ist, nimmt man den Konjunktiv. Es handelt sich dann um den Potentialis, eine Möglichkeitsform.

    Will man sagen, dass eine Bedingung gar nicht erfüllt werden kann, weil keine Chance dazu besteht oder die Zeit vorüber ist, nimmt man auch den Konjunktiv. Dann ist es ein Irrealis – eine unerfüllbare Bedingung. Im Deutschen gibst du sie mit „würde“ oder „hätte“ wieder.

  • Gib an, welche Sätze einen Realis enthalten.

    Tipps

    Ein Realis ist eine Bedingung, die wirklich eintreten kann.

    Überlege, in welchen Sätzen das möglich ist.

    Der Realis steht immer im Indikativ.

    Wenn du dich mit Indikativ und Konjunktiv schon auskennst, kannst du auf die Verbformen achten.

    Schau dir auch die Übersetzung an.

    Ist es möglich, dass die Handlung passiert? Oder ist die Chance dazu schon vorüber?

    Drei Sätze sind ein Realis.

    Lösung

    Bedingungen können erfüllbar, möglich oder nicht erfüllbar sein. Man formuliert sie unterschiedlich – je nachdem, ob man glaubt, eine Handlung kann tatsächlich passieren, man denkt sie sich nur aus oder die Chance dazu ist schon vorbei.

    Im Lateinischen wird ein Konditionalsatz meistens mit si, nisi oder sin eingeleitet – egal, ob es ein Realis, Potentialis oder Irrealis ist. Nur an der Verbform des Prädikats erkennst du, welche Art von Bedingung vorliegt. Steht sie im Indikativ, ist die Bedingung erfüllbar. Ansonsten steht der Konjunktiv.

    Um die Aufgabe zu lösen, kannst du also auf zwei Arten vorgehen:

    1. Entweder du schaust dir die lateinischen Verbformen an und untersuchst, ob sie im Indikativ oder Konjunktiv stehen. Dazu musst du aber schon viel über die Formenbildung wissen.
    2. Oder du liest dir den Satz und die Übersetzung durch und überlegst, ob die Bedingung tatsächlich erfüllbar ist oder nicht.
    Gehen wir die Sätze durch:
    • Im ersten Satz stehen die Formen narrat und audiunt im Indikativ. Das sieht schon einmal gut aus. Es heißt: Erzählt der Großvater eine Geschichte, hören die Enkel zu. Diese Bedingung ist tatsächlich erfüllbar, denn der Opa kann ja wirklich etwas erzählen. Es ist ein Realis.
    • Im zweiten Satz stehen die Formen vicissemus und sacrificavisset im Konjunktiv, genauer gesagt im Konjunktiv Plusquamperfekt. Es heißt: Wir hätten in der Schlacht gesiegt, wenn der Priester einen Bock geopfert hätte. Das ist nicht mehr möglich: Die Schlacht wurde schon verloren. Es ist ein Irrealis der Vergangenheit.
    • Im dritten Satz sind die Formen coleret und deesset wieder Konjunktiv, und zwar ein Konjunktiv Imperfekt. Die Übersetzung lautet: Keiner würde die Götter verehren, wenn sie keine Macht besäßen. Das ist aber nicht so: Sie besitzen ja Macht und werden verehrt. Diese Bedingung kann nicht wirklich eintreten. Es ist ein Irrealis der Gegenwart.
    • Im vierten Satz sieht es wieder besser aus: vinces und curris sind Indikativ. Es heißt: Du wirst siegen, wenn du schneller läufst. Die Bedingung ist erfüllbar: Der Angesprochene kann ja tatsächlich schneller laufen und gewinnt dann den Wettkampf. Es ist ein Realis.
    • Auch der fünfte Satz ist ein Realis: ludis ist Indikativ, apporta ein Imperativ. Es heißt: Wenn du mit deinen Freunden spielst, bring den Ball mit. Diese Bedingung ist erfüllbar, der Angesprochene kann tatsächlich noch mit den Freunden spielen.