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Musik verschiedener Kulturen

Die Musik verschiedener Kulturen ist weitaus vielfältiger, als normalerweise im Musikunterricht besprochen. Das Sprechen darüber erfordert aber auch eine Sensibilität bei der Verwendung des Kulturbegriffs.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Vielfalt der Musikkulturen

Du kennst es sicher selbst: Im Musikunterricht handelt ein Großteil der Lerninhalte von der klassischen europäischen Kunstmusik. Man spricht über Bach, Mozart, Beethoven und Schumann, Opern und Sinfonien, lernt Noten und die Harmonielehre. Dabei ist das nur ein kleiner Ausschnitt aus der reichen musikalischen Vielfalt, die die Welt und ihre Geschichte hervorgebracht hat. Jede Gesellschaft hat zu jeder Zeit ihren eigenen musikalischen Ausdruck gestaltet. Sollten wir daher nicht unsere Blicke und Ohren weiten und uns auch mit der Musik anderer Kulturen beschäftigen? Zumindest die Musikpädagogik kommt in dieser Frage zu einem recht einfachen: ja! Bei der Frage nach dem Wie treten jedoch ungelöste Fragen und Probleme auf.

Probleme im Umgang mit Musik verschiedener Kulturen

Die Problematik liegt dabei im Kulturbegriff. Es ist nicht einfach, diesen schwammigen Begriff richtig zu verwenden, denn es ist oft nicht klar, was mit „Kultur“ eigentlich gemeint sein soll. Meint man die Kultur einer Region, eines Landes oder eines Kontinents? Meint man mit Kultur so etwas wie Theater, Galerien, Konzerthäuser und Museen? Oder meint man gewisse Strömungen innerhalb einer Gesellschaft, wie verschiedene Glaubensrichtungen oder Lebensstile? Was ist mit Skatern, Punks und Emos? Nicht umsonst spricht man schließlich auch von Jugendkultur.

Punk am Schlagzeug

Zu jeder Vorstellung von Kultur kann man auch eine bestimmte Musikkultur finden. Am Ende wäre es jedoch nicht richtig zu sagen „Das ist die Musik Afrikas.“ oder „Das ist die Musik der Jugendlichen.“ Wichtig zu verstehen ist vor allem, dass Kulturen keine feste und starre Ausprägung haben, sondern sich immer verändert haben und immer weiter in Bewegung bleiben, sich in verschiedene Richtungen aufsplitten und neu entstehen können. Das bedeutet, dass man sich ihnen annähern, sie aber nie komplett greifen kann. Die Musikkultur Europas verbindet man zum Beispiel schnell mit der Klassik, aber auch mit verschiedenen Volksmusiken und der Pop- und Rockmusik, die sich in viele Unterkategorien zersplittert und mit musikalischen Einflüssen aus anderen Erdteilen mischt. Zum Beispiel mit Blues, Soul, Jazz oder Hip Hop, der aus Amerika nach Europa kam. Und auch in Amerika sind diese Musiken durch die afroamerikanische Bevölkerung geprägt worden.

In unserer globalisierten Welt, in der der Austausch von Informationen sich so schnell und ständig vollzieht, geschehen Wandlungsprozesse besonders schnell. Über das Internet kann man nahezu jede Form von Musik finden und hören, sich darüber austauschen und vernetzen – ganz egal, wo du dich befindest und was deinen Zugang zur Musik bisher ausgemacht hat. Aber kann und darf man nun überhaupt noch über Musik verschiedener Kulturen sprechen? Natürlich, es ist sogar wichtig. Jede Musik steht in einem bestimmten kulturellen Zusammenhang, von dem man die Musik nicht losgelöst betrachten kann. Man sollte aber ein Bewusstsein für die Problematik des Pauschalisierens haben und den Begriff „Kultur“ reflektiert und gezielt einsetzen.

Musiktradition, Weiterentwicklung und Vermischung von Stilen

Im Umgang mit Musik verschiedener Kulturen kann man zwei allgemeine Grundprinzipien beobachten. Das eine Grundprinzip ist darauf bedacht, alte Musiktraditionen zu bewahren oder wiederzubeleben. Dabei ist egal, ob man versucht, das Jodeln vom Aussterben zu bewahren oder ein Gamelan-Orchester in Indonesien traditionelle Musik aufführt. Man sieht sogar Entwicklungen, wo weiße Musikerinnen und Musiker in Europa afrikanische Trommelgruppen gründen oder Stile und Tänze wie den Samba für sich entdecken.

Samba – Tanz der kleinen Leute

Bei der zweiten Grundtendenz handelt es sich um eine ganz natürliche Weiterentwicklung und Vermischung aller möglichen kulturellen Stile. Musikerinnen und Musiker verwenden zum Beispiel Samples aus chinesischen Schlagern oder Tango-Rhythmen für ihre Popmusik und schaffen so etwas ganz Neues. Vielleicht kennst du die Begriffe K-Pop oder J-Pop. K und J stehen dabei als Kürzel für die Länder Korea und Japan. Gerade in der von Jugendkultur geprägten Musikszene sind diese Vermischungen ein großer Trend. Einen tatsächlichen Überblick über alle Musikkulturen zu geben, ist jedoch aufgrund der Vielfalt fast unmöglich.