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Zahnpflege
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Zahnpflege – Chemische Prozesse im Mund

Wenn du morgens und abends deine Zähne putzt, denkst du wahrscheinlich nicht an Chemie. Aber genau die steckt in jeder Tube Zahnpasta. Chemie hilft, unsere Zähne gesund zu halten, Karies zu vermeiden und den Zahnschmelz zu schützen. Mehr dazu erfährst du in diesem Text.

Warum müssen wir Zähne überhaupt putzen?

Unsere Zähne sind von Zahnschmelz überzogen – der härtesten Substanz im menschlichen Körper.

Der Zahnschmelz besteht hauptsächlich aus dem Mineral Hydroxylapatit: $\ce{(Ca5(PO4)3(OH))}$.

Trotz seiner Härte kann er beschädigt werden. Wenn wir essen, bilden sich auf der Zahnoberfläche Bakterienbeläge (Plaque). Diese Bakterien wandeln Zucker aus der Nahrung in Säuren um.

  • Die Säuren senken den pH-Wert und lösen langsam Calcium- und Phosphationen aus dem Schmelz
  • Dadurch entstehen kleine Löcher – das nennen wir Karies.

Chemie in der Zahnpasta

Zahnpasta besteht aus vielen chemischen Komponenten. Jeder Bestandteil hat eine bestimmte Aufgabe:

Stoffgruppe Beispielstoffe Funktion
Schleifkörper Silikate, Calciumcarbonat Entfernen Beläge und Verfärbungen
Tenside Natriumlaurylsulfat Bilden Schaum, lösen Fett und Speisereste
Feuchthaltemittel Glycerin, Sorbitol Verhindern das Austrocknen der Paste
Fluoride Natriumfluorid, Zinnfluorid Härten den Zahnschmelz und beugen Karies vor
Aromastoffe Menthol, Pfefferminzöl Sorgen für frischen Geschmack
Bindemittel & Wasser Zellulose, Quellstoffe Halten die Paste gleichmäßig cremig

Zahnpasta ist also ein chemisch genau abgestimmtes Gemisch aus Reinigungs-, Pflege- und Schutzstoffen. Ihre Wirkung beruht auf mechanischen und chemischen Prozessen.

Fluorid – der chemische Schutzschild

Fluorid schützt den Zahnschmelz auf zwei Arten:

  • Fluorid-Ionen $\ce{(F⁻)}$ lagern sich in die oberste Schicht des Zahnschmelzes ein. Dabei entsteht Fluorapatit $\ce{(Ca5(PO4)3F)}$, der härter und säurebeständiger ist als der natürliche Hydroxylapatit im Zahn. Mineralstoffe können sich so nicht mehr so leicht aus dem Zahnschmelz lösen.

Bildung von Fluorapatit: Fluoridionen $\ce{(F-)}$ ersetzen im Hydroxylapatit das Hydroxidion $\ce{(OH-)}$.

$\ce{Ca5(PO4)3(OH) + F- -> Ca5(PO4)3F + OH-}$.

  • Wenn Bakterien Säuren bilden, wird der Zahnschmelz demineralisiert. Fluorid kann helfen, Mineralien wieder in den Schmelz einzulagern – das nennt man Remineralisierung.

Das bedeutet: Fluorid macht den Zahn widerstandsfähiger gegen Säuren und hilft, kleine Schäden selbst zu reparieren.

Säuren und Basen – der pH-Wert im Mund

Chemisch gesehen ist der pH-Wert im Mund entscheidend:

  • pH ≈ 7 (neutral): Zahnschmelz bleibt stabil
  • pH < 5,5 (sauer): Mineralien lösen sich aus dem Schmelz (Kariesgefahr)
  • pH > 7 (basisch): keine Gefahr, selten im Mund vorkommend

Nach dem Essen sinkt der pH-Wert im Mund oft ab, weil Bakterien Zucker zu Säure umsetzen.

Zähne nicht direkt nach dem Essen putzen, sondern etwa 30 Minuten warten – dann hat der Speichel den pH-Wert wieder neutralisiert.

Chemie auch beim Mundwasser

Auch Mundspülungen basieren auf chemischen Wirkstoffen:

  • Ethanol oder Chlorhexidin: hemmen Bakterienwachstum
  • Fluoride: schützen zusätzlich den Zahnschmelz
  • Aromastoffe: sorgen für frischen Atem

Aber: Zu häufige Verwendung alkoholhaltiger Mundspülungen kann die natürliche Mundflora stören – also besser sparsam einsetzen.

Umweltaspekte

Einige Zahnpasten enthielten Mikroplastik oder Titandioxid (E 171), um Glanz zu erzeugen oder die Farbe zu stabilisieren. Die Verwendung von Mikroplastik in Zahnpasta ist mittlerweile verboten. Die Verwendung von Titandioxid in Zahnpasta ist sehr umstritten. Beide Stoffe belasten die Umwelt. Inzwischen setzen viele Hersteller auf biologisch abbaubare Schleifstoffe und natürliche Aromen, um umweltfreundlichere Alternativen anzubieten.

Zusammenfassung zum Thema Zahnpflege

  • Zahnpasta enthält viele chemische Bestandteile mit klarer Funktion – vom Schleifmittel bis zum Fluorid.
  • Fluorid stärkt den Zahnschmelz durch die Bildung von Fluorapatit und fördert die Remineralisierung.
  • Ein pH < 5,5 führt zur Demineralisierung und erhöht das Kariesrisiko
  • Regelmäßiges Zähneputzen wirkt nicht nur mechanisch, sondern schützt auch durch chemische Prozesse
  • Moderne Zahnpflegeprodukte berücksichtigen zunehmend Umweltaspekte.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema Zahnpflege

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Noch nicht mal von Geburt an sind unsere Zähne weiß. Je nach Veranlagung können die Beißerchen schon von Kindesbeinen an gelblich sein. Später sind dann Zigaretten, Rotwein, Kaffee und Tee die natürlichen Feinde strahlend weißer Zähne. In die kleinen Riefen der Zähne setzen sich winzige Partikel und färben sie manchmal gelb, manchmal sogar braun. Schöne Zähne fangen deshalb mit dem Putzen an. Gut für die Zahnpflege sind in jedem Fall elektrische Bürsten mit rotierenden Borsten. Ansonsten: je kürzer der Kopf desto besser. Die Borsten sollten parallel stehen und die Ecken abgerundet sein. Der Rest ist Schnickschnack und überflüssig. Doch bei der Putztechnik scheiden sich die Geister. Außen- und Innenseite der Zähne von oben nach unten, Kauflächen in kreisenden Bewegungen putzen und die Zwischenräume mit Zahnseide reinigen. Doch bei starken Verfärbungen ist selbst die beste Putztechnik machtlos, denn die Verfärbungen sitzen tief im Zahn. Und denen ist nur mit professioneller Zahnpflege beizukommen. Wasserstoffperoxid, bekannt aus Haarfärbemitteln, wird hier eingesetzt. Die Hersteller versprechen eine Aufhellung um drei bis vier Farbstufen innerhalb von 14 Tagen. Aufhellende Zahncremes nur maximal eine Woche benutzen, sonst wird der Zahnschmelz angegriffen. Einige dieser Cremes tünchen die Zähne auch einfach nur weiß. Neu sind Bleaching Strips. Sie werden auf die Zähne geklebt. Zweimal eine halbe Stunde pro Tag und die Zähne sollen nach drei Monaten hell erstrahlen. Oft genug rebelliert allerdings das Zahnfleisch unter dem aggressiven Bleichungsmittel.

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