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Absolutismus und Aufklärung

Ein absolutistischer Herrscher war keinem Gesetz und keiner Person Rechenschaft schuldig. Als Herrscher „von Gottes Gnaden“ stand er über allem Irdischen.

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Der absolutistische Herrscher

Stell dir vor, du hättest unbegrenzte Macht, wärst niemandem Rechenschaft schuldig und hättest ein nahezu unbegrenztes Vermögen. In etwa so lebten die absolutistischen Herrscher des 16. und 17. Jahrhunderts. Als „Sonnenkönig“ hat sich Ludwig der XIV. in Frankreich dabei immer gern gesehen. Zeit seines Lebens war er der festen Überzeugung, weit über dem Rest der Menschheit zu stehen. Die französische Krone zu tragen hielt er für nicht weniger als den Willen Gottes. So sahen sich die Könige im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit und welche Herrschaftsform passt zu derart gottgegebenen Monarchien? Natürlich der Absolutismus.

Ludwig XIV.

Herrschaftsform

„Der Staat bin ich“ hat Ludwig XIV. einmal gesagt und treffender ist der Absolutismus kaum zu beschreiben. Alle Macht geht vom König aus und über ihm thront einzig Gott. Es gibt keine Verfassung und keine Person, die ihn stürzen oder maßregeln könnte, er regiert „losgelöst“ von allen irdischen Gesetzen. Eine Herrschaft „von Gottes Gnaden“. Doch wie kann man sich eine solche Machtposition auf Dauer sichern? Nun, zum einen muss man sich das Heer sowie den Beamtenapparat zu eigen machen, denn Macht hat der, der die Armee und die Staatsdiener beherrscht. Wenn dann noch der Klerus zufrieden gestellt ist, kann der König - nun am Hofe umringt von seinen untertänigsten Vasallen - nach Belieben regieren.

Merkantilismus - Der Ursprung erster Wirtschaftstheorien

Ein stehendes Herr, ein immer größer werdender Beamtenapparat, ein ganzer Hofstaat und vor allem: die repräsentativen Gelüste eines gottähnlichen Herrschers. All das war selbst damals schon ungemein teuer. Es brauchte ein neues Wirtschaftssystem, das die produktiven Kräfte im Inland förderte und vor allem im Außenhandel Profit erwirtschaftete. Der Staat begann also aktiv Exporte zu unterstützen und Importe durch Zölle zu hemmen: Der Merkantilismus war geboren und trat Schritt für Schritt an die Stelle alter Strukturen des Feudalismus.

Ende des Absolutismus

Die Tage schillernder, absoluter Herrscher wie Ludwig des XIV. oder August des Starken von Sachsen schienen mit dem Ausbruch der französischen Revolution von 1789 gezählt. Das Volk ließ sich derartigen Luxus nicht länger bieten und mit Ludwig dem XVI. landete ein absoluter Herrscher unter der Guillotine. Doch natürlich verschwand der Adel nicht einfach. War er clever, ging er mit der Zeit und übernahm die nun aufkommenden Ideen der Aufklärung. Ein neuer, höfischer Absolutismus entstand. Seine bedeutendste Figur war Friedrich der Zweite oder der „Alte Fritz“, wie man ihn in Preußen nannte, der sich nun als erster Diener des Staates bezeichnete. Er stand nicht mehr über dem Gesetz, vielmehr verstand er sich als sein erster Repräsentant.

Wenn du übrigens meinst, die Zeiten absolutistischer Monarchien oder Herrscher sind heutzutage vorbei, dann würdest du dich wundern: Länder wie Saudi-Arabien, Brunei oder Katar haben ihre Herrschaftssysteme ganz ähnlich aufgebaut.