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Die Bronzezeit

Die Entdeckung der Bronze war ein Motor des gesellschaftlichen Fortschritts und förderte maßgeblich die Entwicklung der ersten Hochkulturen der Menschheit.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Warum sagt man „Bronzezeit“?

Um die frühen Epochen der Menschheit sinnvoll zu unterscheiden, hat sich die Geschichtsforschung überlegt, einfach nach den Materialien zu fragen, die die Menschen damals verwendeten. Je nachdem also, ob sie Steine, Eisen, Kupfer oder eben Bronze verarbeiteten, wurde die Epoche nach dem jeweiligen Material benannt.

Doch die Materialien verraten dir noch etwas anderes: Im Gegensatz zu Knochen oder Stein, die recht einfach gefunden und bearbeitet werden konnten, ist Bronze ein Gemisch (Legierung) aus Kupfer und Zinn. Man beherrschte bereits in der Kupferzeit die Gewinnung von Kupfer aus Erzen, verwendete es aber in reiner Form. Da Bronze aber nun ein Metallgemisch ist, das gegenüber Kupfer und Zinn wesentlich härter ist, mussten die Menschen es erst schmelzen. Daraus lässt sich schließen, dass sie sehr wahrscheinlich geschickter und auch kreativer in der Metallverarbeitung waren als ihre Vorfahren.

Die ersten Bronzeerzeugnisse fand man etwa 2700 Jahre vor Christus im Alten Ägypten und in Mesopotamien. Neue archäologische Funde verweisen auch darauf, dass in Asien Bronze bereits einige Jahrhunderte früher verwendet wurde. Einheitlich verläuft diese Epoche also nicht. Grob unterteilt wurde sie von der Wissenschaft deshalb in die

  • frühe (2300 - 1600 v. Chr.),
  • mittlere (1600 - 1300 v. Chr., sogenannte Hügelgräberkultur) und
  • späte Bronzezeit (1300 - 800 v. Chr., sogenannte Urnenfelderkultur).

Die Bronzezeit ging in die Eisenzeit über, eine Zeitspanne, die je nach Kulturkreis in die Antike oder das Mittelalter mündete.

Bronze – ein Motor des gesellschaftlichen Fortschritts

Bronze führte nicht nur zu besseren Werkzeugen und Waffen, es veränderte auch die gesamte Gesellschaft. Da die Bronzeherstellung für damalige Zeiten sehr aufwändig, aber auch sehr gewinnträchtig war, leitete es eine Phase der Spezialisierung ein.

Neue Techniken und neue Berufe

Plötzlich musste nach Erz gegraben und Zinn geschmolzen werden und die Schmelzöfen verlangten nach Holzkohle. Dies alles ließ neue Berufe entstehen, wie den Bergmann, den Bronzegießer, den Schmied oder den Köhler, dessen Aufgabe es war Holzkohle herzustellen. Für die Verarbeitung wurden zudem noch Gefäße aus Ton und Werkstücke aus Wachs benötigt, was Berufe wie den Töpfer und den Imker nötig machte. Um den Transport kümmerten sich nicht zuletzt die ersten Händler. Des Weiteren begannen die frühen Hochkulturen stehende Heere zu unterhalten, um für Sicherheit nach innen wie nach außen zu sorgen oder ihr Territorium zu erweitern. Berufskämpfer, Soldaten und Söldner betraten die Weltbühne, die mit Waffen aus Bronze ausgestattet waren.

Arbeitsteilung

Nun konnte (oder wollte) ein Bergmann nach der Arbeit nicht auch noch auf die Jagd oder zur Feldarbeit gehen. Also galt es fortan, sich die Arbeit aufzuteilen! Da die neuen Werkzeuge zudem noch den Ackerbau verbesserten, waren die Menschen erstmals in ihrer Geschichte nicht mehr unbedingt auf das Jagen und Sammeln angewiesen. Das Leben in der Bronzezeit wurde also effizienter und somit auch einfacher. Arbeitsteilung und Technik brachte den Menschen ein neues Lebensniveau. Sie begannen, Überschüsse zu erwirtschaften, die sie wiederum eintauschen konnten. Außerdem ließ das gestiegene Lebensniveau den Luxus zu, sich neuen Bereichen zuzuwenden, wie beispielsweise der Philosophie oder der Kunst.

Leben in der Bronzezeit

Schmuck und Verzierungen

Ein Beispiel der Auswirkungen des neuen Luxus war die Verzierung von Werkzeugen oder Waffen. Außerdem wurde neben Äxten, Pfeilen, Schwertern oder Bögen auch Schmuck immer vielfältiger und mehr und mehr zum Statussymbol. Verzierungen spielten plötzlich eine große Rolle: Ohrringe, Halsbänder, Fingerringe sowie Arm- und Beinreifen verschönten die Menschen und auch Glas wurde als Verarbeitungsmaterial verwendet.

Frau in der Bronzezeit

Die Entstehung des Handels und seine Folgen

Auf einmal war Bronze in aller Munde – insofern das für die damalige Zeit möglich war. Jeder wollte es haben! Um es jedoch jedem verfügbar zu machen, musste es irgendwie erworben und dann auch transportiert werden. Tausch und Handel entstanden. Dadurch war irgendwann in weiten Teilen Bronze verfügbar. Da Bronze ein sehr wertvolles Gut war, wurde es auch zunehmend als Zahlungsmittel interessant. Die besseren Werkzeuge verbesserten auch den Schiffsbau, was der Küsten- und Flussschifffahrt natürlich zu Gute kam und den Handel zu Wasser ermöglichte.

Reichtum und Besitz

Ein Bauer konnte seine überschüssigen Ernteerträge nun also auch gegen Bronze tauschen, anstatt sie verderben lassen zu müssen. Das machte eine Reihe von weniger ertragreichen Dörfern satt und den Bauern ganz nebenbei um einiges wohlhabender. Nicht umsonst kannst du in der Bronzezeit die Entstehung von Reichtum und Besitz beobachten, der nicht nur Stammesoberhäuptern, Königen oder religiösen Führern vorbehalten war.

Grabstätten der Bronzezeit

Auch an den Grabstätten kannst du erkennen, dass der Besitz eine immer bedeutendere Rolle spielte. Menschen erwarben Reichtum und zeigten dies auch gern. Während einige Menschen ohne nennenswerte Beigaben begraben wurden, fand man in anderen Gräbern kunstvoll verzierte Waffen oder teuren Schmuck, teils auch mit Gold und Silber. Besitz wurde zum Statussymbol, genau wie du es heute in fast allen Ländern der Welt beobachten kannst.

Aus Handelszentren werden die ersten Metropolen der Menschheitsgeschichte

Durch den Handel entstanden nun auch die ersten Handelszentren. Ehemals einfache Kreuzungen und Wege wurden durch reisende Händler zu Siedlungen und befestigten Dörfern. Dörfer wiederum konnten zu Städten werden, einzig weil der Warenhandel sich an bestimmten Knotenpunkten staute.

Marktplatz

Als Pferde mehr und mehr zu Reit- und Arbeitstieren gezähmt wurden, wurde nicht nur der Transport erleichtert, man konnte nun auch viel weitere Strecken zurücklegen. Die Welt begann sich zu vernetzen. So konnte man bereits 300 Jahre nach Ende der Bronzezeit eine Nachricht in nur wenigen Tagen ganze 2700 km durch das gesamte persische Großreich transportieren! Dies gelang durch den Einsatz von über 100 Wechselstationen, mit neuen Pferden und neuen (Post-)Boten. Da die Entstehung stehender Heere in Mesopotamien und in Ägypten eine erste wirkliche Sicherung und Ausbreitung der kleinen Stadtstaaten erlaubte, konnten sich aus einstigen Handelszentren eindrucksvolle Metropolen entwickeln, wie zum Beispiel das alte Babylon im heutigen Irak. Auch der Bau der Pyramiden (etwa 2620 - 2500 v. Chr.) fällt nicht ohne Grund in die Epoche der ägyptischen Bronzezeit.

Da der meiste Warenhandel sowieso über Ägypten und Mesopotamien weiter über den Bosporus nach Europa führte, ist es nicht sehr verwunderlich, dass entlang dieser alten Handelswege die meisten der frühen Metropolen zu finden waren. Die Städte waren sehr prachtvoll und zum Schutz gegen Feinde von massiven Mauern umgeben. Die Mauern von Babylon sollten bereits 30 Meter hoch gewesen sein und waren teilweise 30 Meter dick. Eine architektonische Meisterleistung!

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