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Nordamerika

Nordamerika ist mehr als Donald Trump, 9/11 und Hollywood: Dieser Kontinent, auf dem über eine halbe Milliarde Menschen leben und der sich über 23 Länder erstreckt, ist aufgrund seiner Kultur, Landschaft und Geografie ein Land der Superlative.

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Themenübersicht in Nordamerika

Lage

Nordamerika befindet sich auf der westlichen Hälfte der Nordhalbkugel und ist nach Asien und Afrika der drittgrößte Kontinent der Erde. Nordamerika umfasst die Staaten der USA und Kanada sowie Grönland, Mexiko, Zentralamerika und einige karibische Inselstaaten. Begrenzt wird Nordamerika im Norden durch das Nordpolarmeer, im Westen durch den Pazifischen Ozean und im Osten durch den Atlantischen Ozean. Im Süden war Nordamerika früher durch eine enge Landbrücke mit Südamerika verbunden, ist aber seit dem Bau des Panamakanals davon getrennt. Im Norden oberhalb Kanadas erstrecken sich zudem sehr viele und sehr große zu Nordamerika gehörige Inseln, die fast bis zum Nordpol reichen. Im Nordwesten wird Alaska nur durch eine kleine Meerenge - der Beringsee - vom Nordosten Russlands getrennt. Nordamerika ist mit 579 Millionen Einwohnern (Stand 2016) der am stärksten urbanisierte Kontinent.

Topografie

Im gesamten Verlauf des nordamerikanischen Westens erstreckt sich von Alaska bis hinunter nach Panama ein langgezogenes Hochgebirge. In Alaska, Kanada und den USA ist dieses Gebirge unter dem Namen Rocky Mountains bekannt, weiter südlich in Mexiko teilt sich dieses Gebirge in die Sierra Madre del Sur und die Sierra Madre Occidental auf. In Alaska erreichen die Berge dieses Gebirges Maximalhöhen von über 6000 m, während in den USA eine Höhe von über 4000 m und in Mexiko von etwa 5700 m erreicht wird. Mit Ausnahme der Appalachen im Osten der USA und riesigen Schluchten wie dem Grand Canyon im Südwesten ist der Rest Nordamerikas durch weite Ebenen oder sanfte Hügellandschaften bestimmt. Die Landschaft Nordamerikas ist ebenfalls durch die drei großen Flüsse Mississippi, Missouri und Rio Grande geprägt. Entlang der Westküste befinden sich zahlreiche Vulkane und das Gebiet gilt als erdbebengefährdet, da sich an diesen Stellen die Pazifische Platte unter die Nordamerikanische Platte schiebt.

Vegetation

In Nordamerika kommen so gut wie alle Vegetationszonen vor! Sie reichen von Eiswüsten und Gletschern der Polargebiete über Hochgebirge, Nadel-, Laub- und Mischwälder, Graslandschaften und Steppen (Prärie) bis hin zu den Stein- und Sandwüsten im Südwesten. Vom Südosten Mexikos bis Panama hin erstreckt sich die tropische Zone mit dichten Regenwäldern und Sumpflandschaften (Mangroven). Entlang der nördlichen Westküste der USA finden sich in den dortigen dichten Wäldern außerdem die höchsten Bäume der Welt (Mammutbäume).

Mammutbaum

Klima

Im äußersten Norden herrscht polares Klima mit ständig gefrorenen Böden vor. Die Sommer sind extrem kurz und gemäßigt und die Winter extrem lang und sehr kalt. Ansonsten herrscht auf dem Gebiet Kanadas und der USA größtenteils ein kontinentales Klima mit großen Temperaturunterschieden zwischen den Jahreszeiten. In den Nadelwäldern des Nordens und den Laubwäldern des Ostens herrscht kühles bis gemäßigtes ozeanisches Klima, während in der Mitte und in den Gebirgen des Westens trockeneres Landklima bzw. kontinentales Klima herrscht. Dieses wird weiter im Süden zu subtropischem Klima und geht noch weiter im Süden in warmes tropisches Klima mit sehr geringen Temperaturunterschieden, hoher Luftfeuchtigkeit und ständigen Niederschlägen über. Eine Besonderheit stellen in Nordamerika extreme Wetterphänomene wie Hurricanes, Tornados oder Blizzards dar. An der nördlichen Westküste sorgt die feuchte Luft, die über den kalten Strömungen an der Pazifikküste entsteht, für reichlich Niederschlag, sodass dort dichte Wälder mit riesigen Bäumen gedeihen. An der südlichen Westküste der USA sowie an der nördlichen Westküste Mexikos herrscht ein sehr trockenes Klima, weshalb es dort viele Wüsten und Buschland gibt, was im Sommer zu verheerenden Buschbränden führen kann.

Geschichte

Die Besiedlung Nordamerikas begann vor etwa 15000 Jahren in Alaska. Von dort breiteten sich die Menschen bis in den Süden Nordamerikas und weiter nach Südamerika aus. Über Jahrtausende hinweg lebten die meisten Siedler im Norden nomadisch, sie waren Jäger und Sammler und hatten keinen festen Wohnsitz, da sie sich oft dort aufhielten, wo sie ausreichend Nahrung finden konnten. Anders sah es dagegen im südlichen Nordamerika, oder das, was wir als Mittelamerika bezeichnen, aus: Bereits vor 5000 Jahren entwickelte sich in den wärmeren und feuchteren Gebieten an Mexikos Ostküste der Ackerbau und vor etwa 3200 Jahren entstand dort mit den Olmeken die erste Hochkultur Südamerikas. Wenig später - vor etwa 2400 Jahren - stellten die Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan und im Tiefland von Guatemala eine mächtige Hochkultur dar, zu deren Errungenschaften die Entwicklung einer eigenen Schrift zählt. Es gab hochentwickelte Städte und zahlreiche Pyramiden und Tempel. Die mathematischen und astronomischen Fähigkeiten waren denen aus der sogenannten „Alten Welt“ in Europa und Asien weit überlegen. Die Gründe für den Niedergang bzw. Zerfall der Maya-Gesellschaft sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Auch andere Kulturen wie die Mixteken, Zapoteken und Azteken entwickelten sich parallel dazu in anderen Regionen Mittelamerikas. 1492 erreichten die ersten europäischen Siedler den Kontinent, was seine Geschichte für immer verändern sollte. Von Mexiko aus breiteten sich die spanischen Eroberer und Siedler über den ganzen Süden Nordamerikas aus und gelangten auch weit bis ins zentrale Gebiet der heutigen USA. Wenig später gelangten Anfang des 17. Jahrhunderts Franzosen und Engländer ebenfalls nach Nordamerika, die sich von Osten kommend immer weiter nach Westen ausbreiteten, dort Siedlungen und Städte gründeten und die Native Americans verdrängten. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die USA dann zum unabhängigen Staat, während sich Kanada und Mexiko sowie die anderen kleineren mittelamerikanischen Länder erst im 19. Jahrhundert vom englischen bzw. spanischen Kolonialreich unabhängig machen konnten. Besonders das spanische Kolonialreich hatte auf dem Gebiet des südlichen Nordamerikas seine Sprache (spanisch), die Religion (katholisches Christentum) und Kultur eingeführt, die bis heute Bestand hat und der Grund dafür ist, weshalb in fast allen Ländern des südlichen Nordamerikas Spanisch gesprochen wird. Im 19. Jahrhundert nahm der wirtschaftliche und technologische Aufschwung, vor allem der USA, deutlich zu, sodass sich die USA heute neben Europa und China zu einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt entwickelt hat.

Freiheitsstatue in New York

Wirtschaft

Zusammen mit Europa, Japan, China und Indien gehören die USA zu den führenden Wirtschaftsnationen der Welt. Stahl- und Kohlebergbau im Osten sowie die Holzindustrie im Norden sorgen für viele Arbeitsplätze. Der Dienstleistungssektor ist mittlerweile der wichtigste Wirtschaftszweig der USA. Riesige Städte wie New York (das Finanzzentrum mit weltweiter Bedeutung) oder Los Angeles sind heute Weltzentren für Handel, Bankwesen und auch Unterhaltung geworden. Kalifornien (vor allem das Silicon Valley) gilt als Spitzenreiter im Bereich der Kommunikation, IT- und High-Tech-Industrie. Zu den bekanntesten Firmen, die dort ansässig sind, gehören Apple, Intel, Google, eBay, Facebook, Tesla und Amazon. Im Bundesstaat Texas hat sich aufgrund der riesigen Vorkommen die Erdöl- und Erdgasförderung zu einem der wichtigsten Industriezweige entwickelt. Neben Rohstoffen wie Erdöl und Kohle exportieren die USA auch landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide (Weizen, Mais, Bohnen). Auch die Weide- und Viehwirtschaft spielt in den großen Grassteppen des Mittleren Westens eine entscheidende Rolle. Die Industrie südlich der USA beschränkt sich auf den Bergbau (Erz, Silber, Gold) sowie zu einem geringeren Teil auf Holzwirtschaft in den Regenwäldern. Der wichtigste Wirtschaftszweig für die Länder Nicaragua, Honduras und Panama ist nach wie vor die Landwirtschaft, bei der man sich auf den Export von tropischen Früchten wie z. B. Bananen konzentriert. In Mexiko und Guatemala sowie Costa Rica ist der Tourismus zunehmend eine wichtige Einnahmequelle. Die instabile politische Instabilität einiger Länder Mittelamerikas, die Armut der Bevölkerung und die damit einhergehende Korruption lähmen das Wirtschaftswachstum, weshalb viele Menschen gezwungen sind, nach Norden in die USA auszuwandern.