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Ideologie und "Rassenlehre"

Vorläufer der nationalsozialistischen Rassentheorie, wie der Sozialdarwinismus und die Idee der „Rassenhygiene“, kommen im 19. Jahrhundert auf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wollen diese ihre abstruse Rassenpolitik in ihrem „Führerstaat“ verwirklichen.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Vorläufer der nationalsozialistischen Rassentheorie

Das Weltbild der Nationalsozialisten basiert auf der wissenschaftlich widerlegten Annahme, dass die Menschen in eine biologisch begründbare Hierarchie einteilbar seien. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen diese Ideen bereits in Umlauf, da verschiedene Forscher, wie zum Beispiel Arthur de Gobineau in ihren Schriften bestimmte Aspekte zu ethnischen Unterschieden von Menschen sowie „starken und schwachen Spezies“ in der Natur beschrieben. Auch die Ideen des Naturforschers Charles Darwin zur natürlichen Auslese wurden auf den Menschen übertragen – es entwickelte sich der Sozialdarwinismus. Eine noch radikalere Ansicht, die sich daraus entwickelte, war die einer angeblich erstrebenswerten Rassenhygiene: Anhänger betonten, dass kranke, schwache und arme Menschen die „Qualität der Menschheit“ gefährden würden. Auf diesen Theorien bauten die Nationalsozialisten auf und deuteten sie im Sinne ihrer menschenverachtenden Ideologie um.

Darwin

Das nationalsozialistische Menschenbild

Konkret wurden die Theorien Darwins und anderer Naturwissenschaftlicher von den Nationalsozialisten so ausgelegt, dass der „germanische“ Mensch, oft als „arisch“ bezeichnet, an der Spitze der Menschheit stehe und alle anderen sich ihm zu unterwerfen hätten. Sie stilisierten die Körpergröße, helles Haar und blaue Augen zum Idealbild und leiteten daraus die vermeintliche „genetische Minderwertigkeit“ aller anderen Menschen ab, die diesem Idealbild nicht entsprechen. Die Konsequenz dieses Menschenbildes traf verschiedene Bevölkerungsgruppen, wie die in Europa lebenden Juden, aber auch Menschen mit Behinderungen oder Homosexuelle waren Leidtragende dieser wahnhaften Rassenhygiene. Die Nationalsozialisten errichteten im Namen ihrer Ideologie eine biologistische Gesellschaft, in der alle die vom Idealbild abwichen ausgeschlossen werden sollten. Sie verstanden die Gesellschaft als eine Art Organismus, den man von schädlichen Einflüssen zu bewahren habe, damit dieser langfristig überleben könne.

Das nationalsozialistische Herrschaftssystem

Verbunden wurde dieser biologische Aspekt der NS-Ideologie mit ihren Vorstellungen dazu, wie man das Ziel des ethnisch homogenen Deutschland politisch realisieren kann. Schon während des Aufstiegs der NSDAP zur Zeit der Weimarer Republik hatte sich ein „Führer“-Kult rund um Adolf Hitler als ideologischen Bezugspunkt der nationalsozialistischen Bewegung gebildet. Nach der Machtübernahme verbreitete sich die Idee der Herrschaft Hitlers im Sinne eines „Führerstaates" in der Gesellschaft. Die erfolgreiche Wirkung dieses „Führer“-Mythos wurde durch das entworfene Bild von Hitler als ein nationaler Retter, der Deutschland aus der Krise führen sollte, erzielt und konnte durch die Propagandamaschinerie, die vor allem durch Jospeh Goebbels organisiert wurde, besonders wirkmächtig werden. Nach der Errichtung eines Einparteienstaates und der Gleichschaltung, durch die nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche auf Linie mit den Nationalsozialisten gebracht wurden und politisch unliebsame Konkurrenten gewaltsam ausgeschaltet wurden, konzentrierte sich die gesamte Macht im Staat auf die Nationalsozialisten unter der Führungs Hitlers.