Die Kreuzzüge

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Grundlagen zum Thema Die Kreuzzüge
Kreuzzüge – Definition
Die Kreuzzüge waren eine Reihe von Kriegen, die im Mittelalter stattfanden. Die Ursachen der Kreuzzüge lagen in religiösen und wirtschaftlichen Interessen, die die christliche Kirche im Nahen Osten hatte. Das Ziel der Kreuzfahrer war die Eroberung des Heiligen Landes, das zu dieser Zeit unter muslimischer Herrschaft stand. Ergebnisse der Kreuzzüge waren beispiellose Gewalt, Zerstörung und zahlreiche Tote. Dennoch ergaben sich auch positive Effekte wie der kulturelle Austausch zwischen Orient und Okzident sowie die Entstehung neuer Handelsbeziehungen.
Kreuzzüge – Daten
Insgesamt gab es sieben Kreuzzüge, die sich von 1096 bis ins Ende des 13. Jahrhunderts ereigneten. Hinzu kommt der sogenannte Kinderkreuzzug, der im Jahr 1212 stattgefunden haben soll und bei dem sich angeblich Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Weg in Richtung Osten machten. Aus historischer Sicht ist es allerdings umstritten, ob sich dies wirklich so abgespielt hat.
Kreuzzüge – Verlauf
Der Konzil (Versammlung einer Kirche) von Clermont im Jahr 1095 kann als Beginn der Kreuzzüge gesehen werden. Auf diesem forderte Papst Urban II. die Befreiung der heiligen Stätten des Christentums von den Muslimen. Vor allem das heute in Israel liegende Jerusalem war von großer Bedeutung, da es für die drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum ein heiliger Ort ist.
Nachdem es zunächst einige erfolglose Eroberungsversuche gegeben hatte, gelangten die aus Europa kommenden Kreuzfahrer 1099 nach Jerusalem, wo sie unter den dort lebenden Muslimen und Juden ein Blutbad anrichteten. In der Folge kam es zur Gründung von vier Kreuzfahrerstaaten in Palästina und Syrien:
- Königreich Jerusalem
- Fürstentum Antiochia
- Grafschaft Edessa
- Grafschaft Tripolis
Zwischen 1147 und 1149 kam es zum Zweiten Kreuzzug, der militärisch scheiterte. Der Zisterzienserprediger Bernhard von Clairvaux hatte den deutschen und den französischen König zuvor dazu aufgerufen.
Ein entscheidendes Ereignis für die Geschichte der Kreuzzüge war die Niederlage der christlichen Kreuzfahrer im Jahr 1187. In blutigen Kämpfen gelang Saladin, Sultan von Ägypten und Syrien, die Rückeroberung Jerusalems. Dieser Verlauf der Kreuzzüge blieb auch in Europa nicht folgenlos und löste wiederholt Rivalitäten zwischen dem Papsttum und dem Kaisertum aus.
Das Ende der Kreuzzüge kam schließlich mit der Belagerung von Akkon im Jahr 1291, die die muslimischen Mamluken für sich entschieden. Dies führte dazu, dass die Kreuzfahrer auch ihr letztes erobertes Gebiet verloren.
Datum | Ereignisse |
---|---|
1096–1099 | Erster Kreuzzug: Einnahme Jerusalems und Gründung der vier Kreuzfahrerstaaten |
1147–1149 | Zweiter Kreuzzug: ergebnisloser Verlauf aus Sicht der Kreuzfahrer |
1192–1198 | Dritter Kreuzzug: nach muslimischer Rückeroberung Jerusalems durch Sultan Saladin, erfolgloser Versuch einer europäischen Allianz bestehend aus Friedrich Barbarossa (Kaiser des Heiligen Römischen Reiches), Philipp II. August von Frankreich und Richard Löwenherz aus England |
1202–1204 | Vierter Kreuzzug: ursprüngliches Ziel Ägypten, endet mit der Plünderung des eigentlich christlichen Konstantinopels |
1228–1229 | Fünfter Kreuzzug: Angeführt durch Friedrich II. erhalten die Christen im Frieden von Jaffa Jerusalem zurück, wobei Tempelberg und Felsendom unter muslimischer Kontrolle bleiben. |
1248–1254 | Sechster Kreuzzug: nach erneutem Verlust Jerusalems erfolgloser Rückeroberungsversuch unter Ludwig IX. von Frankreich |
1270 | Siebter Kreuzzug: erfolglose Belagerung von Tunis und Tod von Ludwig IX. |
1291 | Belagerung von Akkon, Verlust des letzten von den Kreuzfahrern eroberten Gebiets |
Kreuzzüge – Folgen
Aufgrund ihrer gewaltvollen und mörderischen Geschichte gehören die sieben Kreuzzüge zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheit. Im Namen des christlichen Glaubens wurden Menschen anderen Glaubens unterdrückt, gefoltert und getötet. Ziel der Kreuzzüge war nicht nur die Verbreitung des christlichen Glaubens, für den selbst die Mönche in den Klöstern Gewalt befürworteten, sondern ebenso der Ausbau von Macht und Reichtum.
Wenn den Kreuzzügen etwas Positives abzugewinnen ist, dann ist es der Ausbau neuer Handelsbeziehungen und der kulturelle Austausch, der sich ebenso durch den Konflikt erweiterte. Bis in die heutige Zeit von Bedeutung war zudem das in der arabischen Welt vorhandene medizinische Wissen, das somit nach Europa gelangte. Auch die Übersetzung von Texten griechischer Philosophen aus dem Arabischen waren ein Resultat des Austauschs zwischen Mitteleuropa und dem Nahen Osten.
Abgesehen vom Scheitern des Vorhabens waren weitere Folgen der Kreuzzüge auch in Europa selbst auszumachen. Dort kam es in der Zeit der Kreuzzüge und danach vermehrt zu gewaltsamer Verfolgung jüdischer Menschen und der Entstehung der Inquisition.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Kreuzzüge
Transkript Die Kreuzzüge
Unter der Fahne des Kreuzes den christlichen Glauben in die Welt tragen. Das ist, in einem Satz zusammengefasst, das Ziel der Kreuzzüge gewesen. Kreuzritter wollten zum Beispiel Muslime gewaltsam unterwerfen. Und sie hatten das Ziel, die Heilige Stadt Jerusalem zu erobern. Gewalt und Mord wurden dafür als Mittel zum Zweck in Kauf genommen. “Der Glaube kann nun in Palästina ein Blutbad anrichten. Wenn es um die Sache Christi geht und das heißt: um Jesu Lebensort, um den Wohnort Gottes in der Welt, und dieses Materielle, was es vorher nicht gab, dann ist jede mörderische Tat im Krieg gerechtfertigt.” Es gab sieben Kreuzzüge, die zwischen dem elften und dem 13. Jahrhundert stattfanden. Mönche trieben die Militärpolitik voran. In ihren Kreuzzugsbriefen billigten sie einerseits die Tötung der aus ihrer Sicht Ungläubigen und versprachen andererseits den christlichen Kämpfern ewiges Heil und Erlösung von den Sünden. Geistliche Ritterorden wurden gegründet. Das heißt, bewaffnete Ritter trugen nun auch eine Mönchskutte. Sie sollten auch so wie Mönche leben, also beispielsweise in Armut und Gehorsam. Während der Kreuzzüge entstanden drei große geistliche Ritterorden: die Johanniter, die Templer und der Deutsche Orden. Unterscheiden konnte man sie an den verschiedenen farbigen Kreuzen auf ihren Kutten. Der Deutsche Orden etwa trug ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund. Aufgabe der geistlichen Ritterorden war es auch, sich um Kranke und Verwundete zu kümmern. Die Kreuzfahrer glaubten an einen ehrenvollen und heiligen Kampf für Kirche und Gott. Man kann mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass alle davon überzeugt waren, dass ein Mensch, der dort im Kampf für Gott gegen den bösen Feind stirbt, wie ein Wärter in den Himmel kommen würde. Die Kreuzzüge waren insgesamt nicht erfolgreich. Den Christen gelang es nicht dauerhaft, Jerusalem zu erobern. 1291 schließlich gelang den Muslimen mit der Schlacht von Akkon die endgültige Vertreibung der Christen aus dem Heilligen Land. Die Kreuzzüge waren damit gescheitert.
Die Kreuzzüge Übung
-
Bestimme wichtige Aussagen zu den Kreuzzügen.
TippsDie Kreuzzüge gehören zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheitsgeschichte.
Die Kreuzzüge fanden zwischen 1095 und 1291 statt.
Drei Aussagen sind korrekt.
LösungAufgrund ihrer gewaltvollen und mörderischen Geschichte gehören die sieben Kreuzzüge zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheit. Im Namen des christlichen Glaubens wurden Menschen anderen Glaubens unterdrückt, gefoltert und getötet. Ziel der Kreuzzüge war nicht nur die Verbreitung des christlichen Glaubens, für den selbst die Mönche in den Klöstern Gewalt befürworteten, sondern ebenso der Ausbau von Macht und Reichtum.
Im Übrigen wird in der Geschichtswissenschaft heutzutage diskutiert, ob die Kreuzzüge tatsächlich nur die Kreuzzüge in den Nahen Osten umfassen oder weit darüber hinaus auch militärische Vorhaben im Namen des Christentums in andere Gebiete. -
Schildere den Verlauf der Kreuzzüge.
TippsBeginne mit dem Aufruf Papst Urbans II. und ende mit der Belagerung von Akkon.
Orientiere dich an Jahreszahlen und Verbindungswörtern.
LösungDie Kreuzzüge waren im Großen und Ganzen ein erfolgloses Unterfangen, den christlichen Glauben im Nahen Osten zu etablieren und eigene Machtinteressen der europäischen Herrscher und Päpste durchzusetzen. Immer wieder führten Streitigkeiten und Uneinigkeit dazu, dass zuvor eroberte Gebiete wieder verloren gingen.
Trotz des wiederkehrenden Misserfolgs und zahlreicher Verluste von Menschenleben trieb es viele Christen erneut in Kreuzzüge, die selbst Kinder betrafen. Nicht selten wurde der Kampf für die Kirche und Gott als ehrenvoll und heilig betrachtet.
Dabei gab es unter dem Eindruck der Kreuzzüge selbst auf deutschem Gebiet Pogrome, also gewaltsame und mörderische Ausschreitungen, gegenüber der jüdischen Bevölkerung. -
Erkläre die Bedeutung der Belagerung von Akkon 1291.
TippsAkkon war Teil des Königreichs Jerusalem. Weißt du, in welchem Land Jerusalem heute liegt?
Die muslimischen Mamluken nahmen das Massaker in Akkon nicht ohne Weiteres hin, sondern forderten Wiedergutmachung für das Geschehene.
LösungDa das heute israelische Akkon die letzte wichtige Bastion der christlichen Kreuzfahrer war, kann in ihrem Fall das Ende der Kreuzzüge gesehen werden. Der etwa 200 Jahre andauernde Versuch, das Christentum im Nahen Osten als herrschende Religion durchzusetzen, war damit gescheitert und ein äußerst fragwürdiges und gewaltvolles Kapitel der Menschheitsgeschichte war vorübergehend geschlossen.
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Erläutere die Auswirkungen der Kreuzzüge.
TippsInquisition bedeutet die gewaltvolle Verfolgung und Verurteilung von Menschen, die sich angeblich gegen das Christentum oder die Kirche gewandt haben.
LösungDie Kreuzzüge brachten an erster Stelle viel Leid und Elend mit sich. Auch in der Folge gab es Entwicklungen, die für die Menschen häufig negative Konsequenzen hatten.
Die Inquisition verfolgte und verurteilte im Namen der römisch-katholischen Kirche bis ins 18. Jahrhundert Ketzer, also Personen, die sich angeblich gegen das Christentum und die Kirche gewandt hatten. Zudem nahm im Zuge der Kreuzzüge der gegen Juden gerichtete Antisemitismus innerhalb der europäischen Städte deutlich zu.
Dennoch brachten die Kreuzzüge auch positive Entwicklungen in die europäisch-christliche Welt. Sie lernte die arabische Kultur mit ihren Wissenschaften, ihrer Architektur und Kulinarik kennen. Ein ganz besonderer Sprung ist in der Medizin festzustellen, die maßgeblich von dem muslimischen Universalgelehrten Abū Alī al-Husain ibn Abdullāh ibn Sīnā bestimmt wurde. -
Fasse das Massaker in Jerusalem von 1099 zusammen.
TippsDie Stadt Jerusalem wurde zur damaligen Zeit muslimisch regiert, auch wenn dort ebenso Juden und Christen lebten.
Der Erste Kreuzzug endete zwar mit der Eroberung Jerusalems, jedoch hatten die Kreuzfahrer zuvor mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen.
LösungDie Stadt Jerusalem ist für die drei großen Weltreligionen Islam, Judentum und Christentum ein heiliger Ort. Dort befinden sich einige der wichtigsten heiligen Stätten: der für alle genannten Religionen bedeutende Tempelberg, die Grabeskirche Jesu (Christentum), die Klagemauer als Teil des Tempelbergs (Judentum), der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee (Islam).
Diese Stätten sind ein wichtiger Grund dafür, dass Jerusalem seit sehr langer Zeit und bis heute von diesen Religionen für sich beansprucht wird, was zahlreiche Konflikte hervorrief und -ruft.Quelle: segu - Lernplattform für offenen Geschichtsunterricht. Kreuzzüge | Quellen, URL: https://segu-geschichte.de/kreuzzuege-quellen/ (abgerufen am 28.09.2020).
-
Charakterisiere den Templer-Orden.
TippsDie Tempelritter entstammten zwar aus einfachen Verhältnissen, entwickelten sich jedoch bald zu einflussreichen Persönlichkeiten.
Die Farbe ihres Kreuzes verweist auf einen wichtigen Teil des Christentums.
LösungDass aus den ehemals armen Rittern des Templer-Ordens vermögende und einflussreiche Akteure wurden, weckte Neid und Missgunst. Daraufhin begann die Zeit der Verfolgung. Gerüchte und Verleumdungen wurden in die Welt gesetzt. So wurden den Rittern z. B. Schwarze Magie, Unzucht, Satanismus und Ketzerei vorgeworfen, später auch die Niederlagen während der Kreuzzüge. Das Ende des Templer-Ordens erfolgte schließlich im Oktober 1307, nachdem König Philipp der Schöne von Frankreich alle Besitztümer beschlagnahmen und Ordensmitglieder verhaften und einkerkern ließ.
Quelle: Serup-Bilfeldt, Kirsten (31.03.2019): Sie führten das Schwert im Namen des Herrn. Geschichte des Templer-Ordens, URL: https://www.deutschlandfunkkultur.de/geschichte-des-templer-ordens-sie-fuehrten-das-schwert-im.1278.de.html?dram:article_id=444936 (abgerufen am 28.09.2020).
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