Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
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Grundlagen zum Thema Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
Zum Ende des Ersten Weltkriegs war die deutsche Gesellschaft eine zerrissene Gesellschaft. Extremisten aller Couleur bekämpften die noch junge Weimarer Republik mit allen Mitteln. Die Vorstellungen über die richtige Regierungsform gingen ebenso weit auseinander wie das breite Spektrum der politischen Parteien und Gruppierungen. Allein die Parteien der "Weimarer Koalition" standen für die Demokratie ein. In diesem Video bekommst Du einen Überblick über die Gesellschaft in Deutschland kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Du lernst die verschiedenen politischen Gruppierungen und ihre Vorstellungen kennen, sowie die Gründe für den schweren Stand der Weimarer Republik.
Quelle: Abi-Lernbox Geschichte, Auflage: 2. Klett Lerntraining GmbH: 2007.
Transkript Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
Hallo, mein Name ist Lasse. Heute werde ich euch etwas über die Zerrissenheit der Gesellschaft und die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik erzählen. Ihr wisst bestimmt schon bescheid, über den Verlauf und das Ende des 1. Weltkrieges, den Versailler Vertrag und die Gründung der Weimarer Republik. Dann seid ihr bereit für dieses Video. Es gab eine Reihe von Ursachen für die Zerrissenheit der Gesellschaft. Ich werde euch einige davon jetzt im Einzelnen vorstellen. Was für sehr viel Hass innerhalb der Gesellschaft der Weimarer Republik gesorgt hat, war die Dolchstoßlegende. Besonders die Menschen, die politisch eher rechts standen, glaubten die Heimat hätte die eigenen Soldaten an der Front verraten. Die Soldaten seien unbesiegt an der Front gestanden, und die kriegsunwillige Heimat hätte den Soldaten sozusagen den Dolch in den Rücken gestoßen. Deshalb sei die Heimat für die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg verantwortlich. Insbesondere die Parteien, die ab 1916 für die Beendigung des Krieges plädiert hatten, also die SPD, USPD, Zentrum und Fortschrittliche Volkspartei waren für die Dolchstoßlegendenglauber Objekte des Hasses. Eine 2. Ursache: Die Republik und die Demokratie wurden erzwungen. Die Republik und die Demokratie waren in Deutschland vor 1918 nicht von vielen Menschen ersehnt worden. Sie war nicht gewachsen, sondern nach Ende des Krieges einfach plötzlich da. Sehr viele Deutsche verabscheuten die Demokratie. Sie wollten lieber eine Monarchie haben. Demokratie war für diese Menschen undeutsch. Eine weitere Ursache: Die Konflikte innerhalb der Arbeiterschaft. Die MSPD war in den Nachkriegswirren an die Macht gewählt worden. Um für Ordnung zu sorgen, schreckte sie nicht davor zurück, Polizei und Soldaten gegen die revolutionären Aufrührer einzusetzen. Es gab viele Tote und Verletzte. So hatte die MSPD nach Meinung der Linken die Revolution verraten. Dadurch verkleinerte sich die Parteibasis der MSPD und die Konflikte innerhalb der Arbeiterschaft verschärften sich. Eine weitere Ursache: Die harten Friedensbedingungen durch den Versailler Vertrag. Durch den Vertrag von Versailles war es für Deutschland sehr schwierig geworden, einen funktionierenden demokratischen Staat aufzubauen. Die Bedingungen, die der Vertrag stellte, waren sehr hart. Es gab aber in der Weimarer Republik Menschen, die versuchten, trotz dieser harten Bedingungen die Demokratie am Leben zu erhalten und aus der Weimarer Republik einen Erfolg zu machen. Aber auf der anderen Seite gab es auch diejenigen, und das waren nicht wenige, die den Staat und die Demokratie, das ganze System der Weimarer Republik verabscheuten und bereit waren sie zu bekämpfen. Diese Menschen gab es überall im politischen Spektrum. Das waren Konservative, monarchistische Adlige und Großbürgerliche, rechtsradikale Offiziere und Arbeiter, linksradikale Kommunisten und Anarchisten. Hier sehen wir die politische Landschaft der Weimarer Republik auf einen Blick. Es wird deutlich, warum es die staatstragenden Parteien der Weimarer Koalition, bestehende aus den Parteien SPD, Zentrum und DDP so schwer hatten. Die Parteien der Weimarer Koalition waren bis 1932 an der Regierung beteiligt und standen für die parlamentarische Demokratie ein, wie sie in der Weimarer Verfassung festgeschrieben war. Sie wollten die Demokratie durch ruhige und evolutionäre Entwicklung festigen. Den Zielen der Weimarer Republik standen auf der linken Seite des politischen Spektrums die Arbeiter- und Soldatenräte, sowie der Spartakusbund und die KPD entgegen. Die Arbeiter- und Soldatenräte wollten auf den gesamten deutschen Staatsgebiet eine sozialistische Räterepublik errichten und das alte System beseitigen. Der Spartakusbund und die KPD wollten die Diktatur des Proletariats, die Weltrevolution und die Beseitigung des kapitalistischen Systems. Auf der rechten Seite des politischen Spektrums standen die Antidemokraten gegen die Weimarer Koalition. Dies waren viele Offiziere aus dem Militär sowie Berufs- und Frontsoldaten. Ferner waren viele Mitarbeiter und Beamten aus Verwaltung und Justiz gegen die Demokratie und ein Großteil der Großgrundbesitzer und Großunternehmer. Die 4. und sehr heterogene Gruppe in der politischen Landschaft der Weimarer Republik waren die bürgerlichen Gruppierungen. Sie hatten mit der Verteidigung der bürgerlichen Privilegien und der Liberalisierung zwar die gleichen Ziele, aber ihre Vorstellungen über die Staatsform, in der diese Ziele erreicht werden sollten, gingen weit auseinander. Einige waren der Überzeugung, dass diese Ziele am Einfachsten in einer Demokratie erreicht werden konnten, und wirkten mithin staatstragend. Andere meinten genau das Gegenteil, waren also antidemokratisch eingestellt. So können wir also erkennen, dass die staatstragende Weimarer Koalition lediglich auf die Unterstützung eines Teils der bürgerlichen Gruppierungen zählen konnte, während der große Rest der politischen Landschaft gegen sie wirkte. So liebe Freunde, jetzt wisst ihr Bescheid und bis zum nächsten Mal. Haltet die Ohren steif!
1918 - Es lebe die Republik!
Die Verfassung von Weimar
Die Verfassung der Weimarer Republik
Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
Dolchstoßlegende, Kapp Putsch
Das Krisenjahr 1923
1923–Hitlerputsch
9. November 1918 – die Ausrufung der Republik in Berlin
5. Januar 1919 – der Spartakusaufstand in Berlin
11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident
19. Januar 1919 – die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland
7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik
11. August 1919 – die Verkündung der Weimarer Verfassung
Der Kapp-Putsch 1920
Hindenburg und die Dolchstoßlegende
11. Januar 1923 – die Besetzung des Ruhrgebiets
Einführung der Rentenmark 1923
23. November 1923 – das reichsweite Verbot der NSDAP
1922 - Mussolinis Marsch auf Rom
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