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Was ist ein Integral?

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Steve Taube
Was ist ein Integral?
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Beschreibung zum Video Was ist ein Integral?

Die Fläche einer einfachen geometrischen Form zu berechnen, ist kein Problem für dich. Aber wie sieht es aus, wenn die Fläche unter einer komplizierten Kurve bestimmt werden soll? Dazu brauchst du das bestimmte Integral.

In diesem Video erfährst du, was ein Integral ist. Du lernst außerdem, was es mit Ober- und Untersummen auf sich hat und wie sie zum Integralbegriff führen. Ergänzend zum Video findest du auf dieser Seite interaktive Übungen. Überprüfe gleich im Anschluss, ob du alles verstanden hast.

Grundlagen zum Thema Was ist ein Integral?

Was ist ein Integral?

Du weißt ganz sicher, wie man die Fläche eines Rechtecks berechnen kann – für diese und viele andere Formen gibt es einfache Formeln, die du nur auswendig kennen musst. Aber wie sieht es aus, wenn du die Fläche zwischen der folgenden Kurve und der x-Achse herausfinden willst?

Fläche unter einer Funktion

Das ist nicht mehr ganz so einfach, aber es geht. Und das mathematische Werkzeug dazu ist das Integral. Aber was ist überhaupt ein Integral?

Die Idee des Integrals besteht darin, eine komplizierte Fläche durch bekannte Flächen, in diesem Fall Rechtecke, anzunähern. Dazu nutzen wir die sogenannten Ober- und Untersummen.

Die Untersumme

Um die Untersumme einer Funktion zu bestimmen, gehen wir folgendermaßen vor. Wir teilen zunächst die x-Achse in gleich große Abschnitte – hier wählen wir fünf Abschnitte $\Delta x$ mit einer Länge von jeweils einer Einheit, also $\Delta x = 1$. Dann bestimmen wir in jedem dieser Intervalle den kleinsten Funktionswert $f(x_i)$ des jeweiligen Intervalls und zeichnen je ein Rechteck mit den Seitenlängen $1 \cdot f(x_i)$ unter die Kurve. Um das Ganze etwas übersichtlicher zu machen, fassen wir die Werte noch in einer Tabelle zusammen.

Intervall kleinster Funktionswert im Intervall
[0,1] f(0) = 0
[1,2] f(1) = 4
[2,3] f(2) = f(3) = 6
[3,4] f(4) = 4
[4,5] f(5) = 0

In der Kurve sieht das folgendermaßen aus:

Integral, Untersumme einer Funktion mit 5 Intervallen

Die Fläche, die wir mit dieser Einteilung berechnen, ist offensichtlich zu klein. Es bleiben freie Restflächen unter der Kurve, die wir nicht berücksichtigen. Wir können allerdings die Unterteilung etwas feiner machen und die kleinere Intervalllänge $\Delta x = 0,25$ wählen. Dann haben wir nicht mehr fünf, sondern $20$ Rechtecke, mit denen wir uns der tatsächlichen Fläche weiter annähern.

Integral, Untersumme einer Funktion mit 20 Intervallen

Die Flächenstücke, die nicht berücksichtigt werden, sind kleiner geworden. Wir nähern uns dem korrekten Flächeninhalt also von unten. Deswegen spricht man auch von der Untersumme. Je feiner wir die Unterteilung wählen, umso näher kommen wir der eigentlichen Fläche $A$ unter der Funktion. Das können wir so aufschreiben:

$\text{Untersumme} \leq A$

Die Untersumme ist immer kleiner oder gleich der eigentlichen Fläche. Für $\Delta x \rightarrow 0$ nähert sie sich der Fläche $A$. Das kann man auch so aufschreiben:

$\lim \limits_{\Delta x \to 0} \text{Untersumme} = A$

Wir wissen jetzt, was die Untersumme ist. Für das Integral fehlt uns noch die Obersumme.

Die Obersumme

Bei der Bestimmung der Obersumme gehen wir vergleichbar vor wie bei der Bestimmung der Untersumme. Der einzige Unterschied ist, dass wir in diesem Fall nicht die kleinsten, sondern die größten Werte in jedem Intervall nutzen, um die Rechtecke zu bestimmen. Wir betrachten zunächst wieder eine Unterteilung in fünf Intervallen der Länge $\Delta x = 1$. Dann erhalten wir:

Intervall größter Funktionswert im Intervall
[0,1] f(1) = 4
[1,2] f(2) = 6
[2,3] f(2,5) = 6,25
[3,4] f(3) = 6
[4,5] f(4) = 4

In der Kurve sieht das folgendermaßen aus:

Integral, Obersumme einer Funktion

In diesem Fall ist die Fläche, die wir berechnen, größer als die eigentliche. Auch hier können wir die Unterteilung verfeinern, um uns so von oben zu nähern – daher auch der Name Obersumme. Das können wir auch folgendermaßen aufschreiben:

$\text{Obersumme} \geq A$

Die Obersumme ist also immer größer oder gleich der Fläche $A$. Für unendlich kleine Intervalle gilt:

$\lim \limits_{\Delta x \to 0} \text{Obersumme} = A$

Jetzt müssen wir beide Fälle noch zusammenführen.

Das Integral

Wir wissen bereits, dass die gesuchte Fläche zwischen Ober- und Untersumme liegt, also:

$\text{Obersumme} \geq A \geq \text{Untersumme} $

Je feiner wir die Unterteilung wählen, desto näher kommen Ober- und Untersumme dem eigentlichen Wert. Im Grenzwert $\Delta x \rightarrow 0$ muss also die Differenz zwischen beiden verschwinden:

$\Delta x \rightarrow 0 \Leftrightarrow \text{Obersumme} - \text{Untersumme} = 0 $

$\Leftrightarrow \text{Obersumme} = \text{Untersumme} = A$

Wenn Ober- und Untersumme also den gleichen Wert annehmen, ist dieser Wert der Flächeninhalt zwischen Kurve und x-Achse im betrachteten Intervall – das ist das bestimmte Integral:

Bestimmtes Integral – Definition:

Der gemeinsame Grenzwert der Obersumme und der Untersumme einer Funktion $f$ für eine unendlich feine Unterteilung des Intervalls $[a,b]$ heißt bestimmtes Integral der Funktion $f$ über dem Intervall $[a,b]$.

Integral erkennen

Integrale haben eine spezielle Notation in der Mathematik:

$\int\limits_{a}^{b} f(x) \ dx$

Darin sind

  • $\int$ das Integralzeichen,
  • $a,b$ die Integrationsgrenzen,
  • $dx$ das Differenzial ($\Delta x \rightarrow 0$),
  • $x$ die Integrationsvariable und
  • $f(x)$ der Integrand.

In Aufgaben zu Integralen musst du natürlich nicht jedes Mal die Ober- und Untersummen und deren Grenzwerte berechnen. Stattdessen gibt es Rechenregeln, die du anwenden kannst. Mehr dazu erfährst du zum Beispiel in unserem Video Integrale ausrechnen.

Transkript Was ist ein Integral?

Hallo! Dieses Video ist die Einführung in eine Reihe von Videos, die sich mit Integralen beschäftigen und deswegen möchte ich erklären, was eigentlich ein Integral ist. Alles fängt eigentlich damit an, dass man eine Fläche berechnen möchte, die von einer krummlinigen Kurve begrenzt wird. Da kann man eben nicht mehr einfach nur Breite×Höhe rechnen, sondern muss sich halt schon irgendwas anderes einfallen lassen. Meine 1. Idee wäre zum Beispiel, einfach die Einheitsquadrate aus dem Koordinatensystem über die Fläche zu zeichnen und dann abzuzählen. Hier hätten wir also 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, da können wir die Ecke von hier unten da oben reinstecken. Dann haben wir hier noch ein Halbes und da oben ungefähr noch ein Halbes, also würde ungefähr 11 herauskommen. So, und damit man nicht solche abgehackten Kästchen hat, die man schätzen muss, nimmt man lieber Flächen, die man genau bestimmen kann, nämlich Rechtecke. Das heißt, man teilt das Intervall 0-4 in gleich große Stücke, hier mal in Stücke mit der Breite 1, und dann zeichnet man rechteckige Flächen ein, die jeweils unter dem Graphen liegen. Wir nehmen also die Stelle in dem Intervall 0 1, zum Beispiel, die von dem Graphen am tiefsten ist, und von da ziehen wir die Waagerechte herüber. Und von diesen Rechtecken können wir dann wirklich die Fläche bestimmen. Hier ist zum Beispiel die Höhe gleich dem Funktionswert an der Stelle 0 und die Breite ist 1. Und dann berechnet sich die blau schraffierte Fläche, also f(0)×1, plus die Fläche des 2. Rechtecks, das ist dann f(1)×1, plus die Fläche des 3. Rechtecks, das ist f(3)×1 weil hier die tiefste Stelle bei x=3 ist. Und das Letzte ist f(4)×1, da ist auch die 4 die kleinste Stelle. Und so eine Summe nennt man dann Untersumme der Funktion f. So, jetzt sind da aber noch ziemlich große weiße Flächen und das ist natürlich ziemlich unbefriedigend, und deswegen macht man die Unterteilung des Intervalls noch ein bisschen feiner, zum Beispiel kann man Säulen der Breite ½ nehmen. Da sieht man schon, dass viel weniger weiße Flächen übrig sind. Die rot eingekreisten Flächen sind jetzt dazugekommen. Wenn man die Unterteilung feiner macht, hat man natürlich bei der Berechnung der Summe der Flächen ein bisschen mehr Arbeit, aber vom Prinzip her funktioniert das genauso wie eben. Feinere Untersummen geben uns also eine genauere Annäherung an die tatsächliche Fläche. So, das Gleiche kann man jetzt auch mit Obersummen machen. Da nimmt man bei jedem Rechteck anstatt des kleinsten den größten Funktionswert in dem Intervall als Höhe des Rechtecks. So eine Obersumme ist dann natürlich immer größer als der tatsächliche Flächeninhalt. Und auch hier gilt, dass, wenn man die Unterteilung des Intervalls genauer macht, dass man eine bessere Annäherung kriegt, dass die Fläche also ein bisschen kleiner ist. So, wollen wir also mal festhalten. Die Untersumme ist immer kleiner gleich der tatsächlichen Fläche und diese ist kleiner gleich der Obersumme. Die Breite der Rechtecke will ich jetzt mal Δx nennen, denn das ist ja immer die Differenz von einem x-Wert zum nächsten, der die Rechtecke begrenzt. Wenn dieses Δx kleiner wird, dann wird die Untersumme größer und die Obersumme wird kleiner. Und die Idee ist jetzt, dass Δx wirklich unendlich klein werden zu lassen, sodass man am Ende eine Summe von unendlich vielen Flächen herauskriegt, die aber genau die Fläche ergeben, die wir suchen. Jetzt schiebe ich unser Bild mal nach oben, damit ich ein bisschen mehr Platz habe. Wir wollen also jetzt das Δx gegen 0 laufen lassen, was passiert dann? Dann geht auch die Differenz zwischen der Obersumme und der Untersumme gegen 0 und das heißt, dass die Beiden irgendwann gleich sind. Weil aber die tatsächliche Fläche A zwischen der Untersumme und der Obersumme liegt, muss sie dann genauso groß wie die Beiden sein. So, und jetzt sind wir also endlich so weit, dass wir sagen können, was ein Integral ist. Der gemeinsame Grenzwert von Obersumme und Untersumme für eine unendlich feine Unterteilung des Intervalls [a;b], bei uns wäre das das Intervall [0;4], und unendlich fein heißt, wie gesagt, dass das Δx gegen 0 geht, dieser Grenzwert heißt bestimmtes Integral von f über dem Intervall [a;b]. Ein bestimmtes Integral ist also eine Zahl, nämlich die Maßzahl der Fläche zwischen dem Graphen der Funktion und der x-Achse, innerhalb der Intervallgrenzen. Und wie der Grenzwert der Unter- bzw. Obersummen aussieht, möchte ich jetzt noch mal exakt aufschreiben. A berechnet sich also durch die Summe aus diesen Rechtecken, wobei die Breite jedes Rechtecks Δx ist und die Höhe der Funktionswert an der Stelle xi. Die 0 wäre also hier zum Beispiel das x1. Die Summe geht von i=1 bis n, wobei n die Anzahl der Rechtecke ist, also b-a, die Größe des Intervalls, geteilt durch Δx, die Breite jedes Rechtecks. Und davon nehmen wir dann noch den Limes für Δx gegen 0. Oder man schreibt das Δx als (b-a)/n, Länge des Intervalls durch Anzahl der Teile und lässt den Rest gleich, und dann kann man den Limes schreiben für n gegen unendlich. Also unendlich viele Rechtecke. Und das schreibt man dann so: Man mach so ein großes, schmales, lang gezogenes S, das ersetzt den Limes und die Summe, da schreibt man unten die linke und oben die rechte Intervallgrenze dran. Dann die Funktion und dann noch dx. Den Term f(x) finden wir hier in unserer Summenformel und der Grenzwert von dem Δx ist das dx, also eine unendlich kleine Rechteckbreite. x heißt dabei Integrationsvariable, die Funktion f(x) heißt Integrand, das dx heißt Differential, also Grenzwert der kleinen Differenzen und a und b sind die Integrationsgrenzen. Das liest man dann als Integral von a bis b von f von x dx. Das Ergebnis ist eine Zahl und die entspricht der Fläche zwischen der Funktion und der x-Achse in den Grenzen x=a bis x=b. O. k., dann machen wir jetzt erst mal Schluss hier. Und beim nächsten Mal möchte ich dann tatsächlich mal so eine Untersumme ausrechnen und zeigen, dass da auch wirklich die Fläche rauskommt, die rauskommen soll. Und dann kucken wir uns da noch verschiedene Eigenschaften des Integrals an. O. k., bis dann.

21 Kommentare
21 Kommentare
  1. Hallo Orourke,
    nein. Der Grenzwert ist nicht so einfach zu berechnen an dieser Stelle. Der Teil (b-a)/n * f(x_i) wird 0, ja! Das ist dann quasi die Fläche eines unendlich schmalen Streifens. Aber da es von diesen Streifen unendlich viele gibt (das n steht nämlich auch über dem Summenzeichen) und diese aufsummiert werden, kann man noch nicht sagen, was das Ergebnis der Summe (also des Grenzwertes) ist. Der Grenzwert beschreibt aber genau die Fläche unter dem Graphen (im Intervall a bis b). Es kommt also eine positive Zahl heraus, die für den Flächeninhalt steht.

    Von Steve Taube, vor mehr als 5 Jahren
  2. Lässt man bei 5:38min n gegen unendlich laufen, dann kommt doch 0 raus oder?

    Von Orourke, vor mehr als 5 Jahren
  3. Sehr gut gemacht

    Von Hanna 17, vor fast 6 Jahren
  4. Echt Klasse das Thema erklärt! Sehr hilfreich. Kurz und knapp.

    Von Ekirschke, vor fast 9 Jahren
  5. Ich will die Fläche der 4 Balken addieren. Jeder Balken wird auf der x-Achse von 2 Werten begrenzt: Balken 1 von x = 0 und x = 1, Balken 2 von x=1 und x = 2 usw. Für die Höhe jedes Balkens muss ich den Funktionswert von dem x wählen, das den kleineren Funktionswert (also das kleinere f(x)) hat. Sonst würde der Balken über den Graphen hinausragen. Ich muss also bei jedem Balken schauen, welches x (das linke oder das rechte) ich für die Höhe gebrauchen kann. Bei den ersten beiden Balken ist das in meinem Beispiel jeweils das linke x, bei den letzten beiden ist es jeweils das rechte x.

    Von Steve Taube, vor etwa 9 Jahren
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Was ist ein Integral? Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Was ist ein Integral? kannst du es wiederholen und üben.
  • Ergänze die Erklärung zur Flächenberechnung.

    Tipps

    Wenn du die Rechtecke so festlegst, dass sie immer über dem Funktionsgraphen sind, bestimmst du eine sogenannte Obersumme.

    Diese ist immer größer oder gleich dem tatsächlich gesuchten Flächeninhalt.

    Das hier betrachtete Intervall ist gegeben durch die Grenzen auf der $x$-Achse.

    Lösung

    Da das betrachtete Flächenstück durch einen „krummen“ Funktionsgraphen begrenzt ist, muss der Inhalt dieses Flächenstücks anders berechnet werden als mit den bisher bekannten Mitteln.

    Du könntest zum Beispiel das Flächenstück abschätzen. Dafür zeichnest du Gitternetzlinien in das Koordinatensystem, so dass du Einheitsquadrate erhältst. Jedes dieser Einheitsquadrate hat den Flächeninhalt $1$. Nun zählst du diese Einheitsquadrate.

    Dieses Verfahren wird dir allerdings nur eine ungefähre Lösung verschaffen, da die Quadrate die Fläche nicht exakt ausfüllen. Das Verfahren eignet sich aber durchaus zur Kontrolle.

    Bei der betrachteten Funktion beträgt der Flächeninhalt ungefähr $11$ Flächeneinheiten.

    Eine vielversprechende Möglichkeit sind sogenannte Unter- sowie Obersummen. Du unterteilst das betrachtete Intervall $[a;b]$ in $n$ gleich große Teilintervalle. Das hier betrachtete Intervall ist $[0;4]$.

    Untersummen

    • Zeichne Rechtecke ein, welche so breit sind wie das jeweilige Teilintervall und so hoch, dass sie gerade noch unterhalb des Funktionsgraphen liegen. Hierfür wählst du als Höhe den kleinsten Funktionswert auf dem betrachteten Intervall.
    • Die Summe der Rechteckflächen wird als Untersumme bezeichnet.
    • $U_n$ ist die Untersumme bei einer Unterteilung in $n$ gleich große Teilintervalle.
    Obersummen

    • Ebenso kannst du Rechtecke einzeichnen, die gerade noch oberhalb des Funktionsgraphen liegen. Wähle hierfür den größten Funktionswert auf dem betrachteten Intervall.
    • Die Summe dieser Rechteckflächen wird als Obersumme bezeichnet.
    • $O_n$ ist die Obersumme bei einer Unterteilung in $n$ gleich große Teilintervalle.
    Idee

    Sowohl die Ober- als auch die Untersumme wird immer genauer, je „feiner“ du die Einteilung vornimmst. Wenn die Anzahl der Rechtecke unendlich groß ist (dann ist die Einteilung unendlich fein), erhältst du die tatsächliche Fläche, die von dem Funktionsgraphen eingeschlossen wird.

    Zusätzliche Informationen:

    1. $U_n\le A\le O_n$: Die Unter- sowie Obersummen schließen also den tatsächlich gesuchten Flächeninhalt $A$ ein.
    2. $U_n$ ist eine monoton steigende Folge. Sie lautet $U_{n+1}\ge U_n$.
    3. $O_n$ ist eine monoton fallende Folge. Sie lautet $O_{n+1}\le O_n$.
    4. Schließlich gilt für immer kleiner werdende Teilintervalle $\lim\limits_{n\to\infty}U_n=A=\lim\limits_{n\to\infty}O_n$.
  • Definiere, was ein Integral ist.

    Tipps

    Beachte: Die linke Intervallgrenze ist die untere Integrationsgrenze.

    Der Term $dx$ steht für das Diffential und zeigt die Integrationsvariable an.

    Lösung

    • Die Summe von Rechteckflächen, welche komplett unterhalb des Funktionsgraphen liegen, wird als Untersumme bezeichnet. $U_n$ ist die Untersumme bei einer Unterteilung in $n$ gleichgroße Teilintervalle.
    • Die Summe von Rechteckflächen, welche komplett oberhalb des Funktionsgraphen liegen, wird als Obersumme bezeichnet. $O_n$ ist die Obersumme bei einer Unterteilung in $n$ gleichgroße Teilintervalle.
    Je feiner du die Unterteilung wählst, desto genauer wird die Ober- bzw. Untersumme. Dieser Idee folgend ist eine unendlich feine Unterteilung unendlich genau.

    Ein Grenzwert wird mathematisch mit Hilfe des Ausdrucks $\lim$ ausgedrückt. Dabei bedeutet der Ausdruck $\lim\limits_{n\to \infty}$ zum Beispiel, dass die Variable $n$ (also die Anzahl der Rechtecke) unendlich groß wird. Es gilt:

    $\lim\limits_{n\to\infty}U_n=A=\lim\limits_{n\to\infty}O_n$.

    Dieser Grenzwert von Ober- und Untersumme ist das bestimmte Integral.

    Genauer: Das bestimmte Integral von $f$ über dem Intervall $[a;b]$.

    Dies ist in dem oben aufgeführten Beispiel der gesuchte Flächeninhalt $A$.

    Es ist also $A=\int\limits_{a}^{b}~f(x)~dx$.

    Hier siehst du einige Konventionen und Bezeichnungen:

    • Das Integralzeichen ist ein großer schmales $S$.
    • Unten steht die linke und oben die rechte Intervallgrenze.
    • $f(x)$ ist die zu integrierende Funktion, der Integrand.
    • $x$ ist die Integrationsvariable.
    • $dx$ ist das Differential. Daran kannst du auch die Integrationsvariable erkennen.
    • $a$ ist die untere und $b$ die obere Integrationsgrenze.
    In dem abgebildeten Beispiel gilt also $A=\int\limits_{0}^{4}~f(x)~dx$, wobei $f$ die Funktion zu dem dargestellten Funktionsgraphen ist.

  • Stelle das bestimmte Integral auf.

    Tipps

    Hier siehst du das bestimmte Integral mit

    • den Integrationsgrenzen $a$ (untere) und $b$ (obere),
    • der zu integrierenden Funktion $f(x)$,
    • dem Differential $dx$ und
    • der daraus abzulesenden Integrationsvariablen $x$.

    Beachte: Die Integrationsgrenzen beziehen sich auf die Integrationsvariable $x$.

    Die untere Integrationsgrenze ist der linke Intervallrand und die obere der rechte.

    Lösung

    Wenn du einen Flächeninhalt (hier $A$) mit Hilfe eines Integrals berechnen sollst, musst du dir immer zunächst deutlich machen, was du kennst:

    • Die untere Integrationsgrenze ist der linke Intervallrand. Dieser ist hier $a=1$.
    • Die obere Integrationsgrenze ist der rechte Intervallrand. Dieser ist hier $b=3$.
    • Die zu integrierende Funktion ist $f$ mit $f(x)=x^2-2x+2$.
    Schließlich ist $A=\int\limits_{1}^{3}~\left(x^2-2x+2\right)~dx$.

    Wie du dieses bestimmte Integral schließlich berechnest, ist nochmal ein eigenes Thema.

  • Ermittle den Wert der Unter- sowie Obersummen.

    Tipps
    • Der jeweils kleinste Funktionswert auf dem jeweiligen Teilintervall ist der Funktionswert am linken Intervallrand.
    • Der jeweils größte Funktionswert ist der am rechten Intervallrand.
    • Bei Unterteilung in zwei Teilintervalle erhältst du die Teilintervalle $[0;1]$ und $[1;2]$.
    • Bei Unterteilung in acht Teilintervalle erhältst du die Teilintervalle $[0;0,25]$; $[0,25;0,5]$; $[0,5;0,75]$; ... sowie $[1,75;2]$.

    Beachte: Egal wie fein du die Unterteilung wählst, es gilt $U_n\le A\le O_n$.

    Die Folge der Untersumme ist wachsend und die der Obersumme fallend.

    Lösung

    In dieser Aufgabe kannst du das Berechnen von Untersummen und Obersummen an einem konkreten Beispiel üben. Der jeweilige Index der Unter- oder Obersumme gibt die Anzahl der Teilintervalle an. Zum Beispiel steht $O_2$ für eine Obersumme mit $2$ Teilintervallen.

    Da die Funktion $f$ mit $f(x)=x^2+1$ auf dem Intervall monoton wachsend ist, gilt:

    • Der kleinste Funktionswert wird jeweils am linken Intervallrand angenommen.
    • Der größte Funktionswert wird jeweils am rechten Intervallrand angenommen.
    Nun kannst du die Unter- sowie Obersummen berechnen.

    Zwei Teilintervalle

    • Es ist $U_2=1\cdot f(0)+1\cdot f(1)=f(0)+f(1)=0^2+1+1^2+1=3$.
    • Es gilt $O_2=1\cdot f(1)+1\cdot f(2)=1^2+1+2^2+1=7$.
    Acht Teilintervalle

    Die Teilintervalle haben jeweils die Breite $\frac28=0,25$. Damit gilt für die Untersumme:

    $U_8=0,25\cdot (f(0)+f(0,25)+f(0,5)+...+f(1,75))=\frac{67}{16}=4,1875$.

    Für die Obersumme gilt entsprechend:

    $O_8=0,25\cdot (f(0,25)+f(0,5)+...+f(1,75)+f(2))=\frac{83}{16}=5,1875$.

    Du kannst hier folgende Ungleichung erkennen:

    $U_2\le U_8\le A\le O_8\le O_2$.

  • Gib die Bedeutung der einzelnen Größen bei einem bestimmten Integral an.

    Tipps

    Übrigens: An $dx$ erkennst du auch, dass die Integrationsvariable $x$ ist.

    Wenn dort bspw. $dz$ steht, wird bezüglich $z$ integriert.

    Wenn das Intervall $[a;b]$ betrachtet wird, ist $a$ die untere und $b$ die obere Integrationsgrenze.

    Das Integralzeichen $\int$ zeigt an, dass integriert werden muss.

    Lösung

    Hier siehst du ein bestimmtes Integral.

    Schauen wir uns dieses Integral noch einmal etwas genauer an:

    • Das Integrationszeichen ist das langgezogene $S$. Dieses zeigt an, dass integriert werden soll
    • Die Funktion, die integriert werden soll, ist $f(x)$. Sie wird auch Integrand genannt.
    • Du musst in diesem Beispiel bezüglich $x$ integrieren. $x$ wird als Integrationsvariable bezeichnet. Woran kannst du eigentlich erkennen, dass bezüglich $x$ integriert wird?
    • Der Term $dx$ ist das sogenannte Differential. Es zeigt die Integrationsvariable $x$ an. Es ist durchaus möglich, dass dort eine andere Variable (zum Beispiel $z$) genutzt wird. Dann ist $z$ die Integrationsvariable.
    • Unten an dem Integrationszeichen steht $a$. Dies ist die untere Integrationsgrenze. Entsprechend ist $b$ die obere Integrationsgrenze.
  • Leite den Wert des bestimmten Integrals als Grenzwert der Untersumme her.

    Tipps

    Jedes Teilintervall hat die Breite $\frac2n$. Diese Breite muss mit jedem Summanden in der Untersumme multipliziert werden.

    Achte auf die Grenzen der jeweiligen Summe. Zum Beispiel gilt:

    $\sum\limits_{i=0}^{n-1}\left(i+1\right) = \sum\limits_{i=1}^{n}\left(i\right)$.

    Die Obersumme der Funktion in dem Intervall ist wie folgt gegeben:

    $O_n=\frac2n\cdot \frac{4}{n^2}\cdot\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}+2$.

    Lösung

    Das Intervall $[0;2]$ soll in $n$ gleichgroße Teilintervalle unterteilt werden. Jedes dieser Teilintervalle hat die Breite $\frac2n$.

    Untersummen

    Es ist $U_n=\frac2n\cdot \left(f\left(0\cdot \frac2n\right)+f\left(1\cdot \frac2n\right)+f\left(2\cdot \frac2n\right)+...+f\left((n-1)\cdot \frac2n\right)\right)$. Dies können wir auch mit Hilfe des Summenzeichens schreiben:

    $U_n = \frac2n\cdot \sum\limits_{i=0}^{n-1}\left( f(i \cdot \frac{2}{n}) \right)$.

    Schauen wir uns nun einen beliebigen Summanden in der Klammer an:

    $f\left(i\cdot \frac2n\right)=\left(i\cdot \frac2n\right)^2+1=\frac{4}{n^2}\cdot i^2+1$.

    Die Untersumme kann nun bestimmt werden:

    $U_n=\frac2n\cdot \sum\limits_{i=0}^{n-1}\left(\frac{4}{n^2}\cdot i^2+1\right)$.

    Die Summe kann aufgeteilt werden:

    $U_n=\frac2n\cdot \left( \sum\limits_{i=0}^{n-1}\left(\frac{4}{n^2}\cdot i^2\right) + \sum\limits_{i=0}^{n-1}\left(1\right) \right)$.

    Es ist $\sum\limits_{i=0}^{n-1} \left(1\right)=n$. Nun kann die obige Summe durch Ausklammern noch umgeformt werden:

    $U_n=\frac2n\cdot \frac{4}{n^2}\cdot \sum\limits_{i=0}^{n-1}\left(i^2\right)+2$.

    Verwende nun die Formel für die Summe der ersten $n$ Quadrate der natürlichen Zahlen. Achte hierbei darauf, dass die Grenzen der Summe nicht identisch mit den Grenzen in der anderen Summe sind. Die Grenzen müssen beim Einsetzen beachtet werden:

    $\sum\limits_{i=1}^{n}\left(i^2\right)=\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}$.

    Schließlich kannst du die Untersumme wie folgt angeben:

    $U_n=\frac2n\cdot \frac{4}{n^2}\cdot\frac{(n-1)(n)(2n-1)}{6}+2$.

    Obersummen

    Auf die gleiche Weise kannst du die Obersumme berechnen:

    $O_n=\frac2n\cdot \frac{4}{n^2}\cdot\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}+2$.

    Grenzwertberechnung

    Die Grenzwertberechnung wird hier beispielhaft an der Obersumme durchgeführt. Diese verläuft bei der Untersumme analog und liefert den gleichen Grenzwert.

    Im Folgenden benötigen wir den Grenzwert $\lim\limits_{n\to\infty}\frac{n(n+1)(2n+1)}{n^3}$. Dieser kann wie folgt berechnet werden:

    $\begin{array}{rcl} \lim\limits_{n\to\infty}\frac{n(n+1)(2n+1)}{n^3}&=&\lim\limits_{n\to\infty}\frac{n(2n^2+3n+1)}{n^3}\\ &=&\lim\limits_{n\to\infty}\frac{2n^2+3n+1}{n^2}\\ &=&\lim\limits_{n\to\infty}\frac{n^2\left(2+\frac3n+\frac1{n^2}\right)}{n^2}\\ &=&\lim\limits_{n\to\infty}\left(2+\frac3n+\frac1{n^2}\right)\\ &=&2 \end{array}$

    Nun kann der Grenzwert der Obersummen berechnet werden:

    $\begin{array}{rcl} \lim\limits_{n\to \infty}\left(\frac2n\cdot \frac{4}{n^2}\cdot\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}+2\right)&=&\frac86\cdot \lim\limits_{n\to\infty}\frac{n(n+1)(2n+1)}{n^3}+2\\ &=&\frac86\cdot 2+2\\ &=&\frac83+2\\ &=&\frac{14}3 \end{array}$

    Dies ist der gesuchte Flächeninhalt $A$.