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Aktiv und Passiv

Handlungen können aktiv und passiv sein. Dabei nennt man das Aktiv auch Tätigkeitsform und das Passiv Leideform. Lerne hier den Unterschied und verwende das deutsche Aktiv und Passiv korrekt.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Genus verbi

Das Genus beschreibt die Handlungsrichtung eines Verbs. Eine Handlung oder ein Vorgang kann meist aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben werden, dem Aktiv oder Passiv.

  • Beim Aktiv (Tunform) steht der oder die Handelnde im Fokus. Du verwendest hier die Aktivform des Verbs, der Handlungstragende bildet gleichzeitig das Subjekt des Satzes.
    Der Hund beißt die Nachbarin.

  • Beim Passiv (Leideform) hingegen steht der Vorgang oder das Geschehen im Vordergrund. Hierbei ist es also nicht so wichtig, wer eine Handlung ausgeführt oder ein Geschehen verursacht hat. Es wird die Passivform des Verbs benutzt. Eine Frau wurde gebissen.

Es gibt Verben, die keine Passivform bilden können. Dazu gehören alle Verben ohne Akkusativobjekt, also zum Beispiel reflexive Verben (z. B. sich schneiden) oder Verben, die im Perfekt mit sein gebildet werden (z. B. rennen).

Vorgangspassiv

Beim Passiv wird zwischen Vorgangspassiv und Zustandspassiv unterschieden. Mit dem Vorgangspassiv (werden-Passiv) betonst du eine Handlung oder einen Vorgang: Was passiert? Zum Beispiel: Die Frau wurde gebissen. Das Kind wird abgeholt.

Gebildet wird das Vorgangspassiv mit einer Form von werden und dem Partizip II des Vollverbs:

  • Aktiv: Sie liest das Buch.
  • Passiv: Das Buch wird (von ihr) gelesen.

Das Objekt der Handlung wird vom Objekt im Aktivsatz zum Subjekt im Passivsatz. Die handelnde Person oder Sache wird vom Subjekt zum Objekt und rückt damit in den Hintergrund. Das erkennt man auch daran, dass man das Objekt prinzipiell weglassen kann, ohne dass der Satz grammatisch falsch werden würde.

Zustandspassiv

Das Zustandspassiv (sein-Passiv) wird verwendet, wenn der Zustand oder das Ergebnis nach einer Handlung beschrieben wird, z. B.: Die Frau ist verletzt. Sie sind verstritten.

Das Zustandspassiv wird gebildet mit einer Form von sein und dem Partizip II des Vollverbs:

  • Aktiv: Sie öffnet die Tür.
  • Passiv: Die Tür ist geöffnet.

Manche Verbformen im Zustandspassiv ähneln dem Aktiv. In diesem Fall kannst du einfach versuchen, das Vorgangspassiv dieser Form zu bilden. Wenn das möglich ist, handelt es sich um den Zustandspassiv, ansonsten um die Form im Aktiv:

Zustandspassiv:

  • Die Tür ist geöffnet.
  • Die Tür wird geöffnet. (Vorgangspassiv zum Test)

Aktiv:

  • Das Buch ist herunter gefallen.
  • Das Buch wird herunter gefallen. (falsch)

Beim letzten Satz lässt sich kein Vorgangspassiv bilden. Daher handelt es sich um einen Aktivsatz, obwohl es von der Form auch ein Zustandspassiv sein könnte.

Die Zeitformen des Passivs

Im Deutschen gibt es insgesamt 6 Zeitformen (Tempora), die sowohl im Aktiv als auch im Passiv realisiert werden können.

Zu der Gegenwartsform zählt das Präsens Passiv, welches mit der Präsensform von werden oder sein und dem Partizip II gebildet wird.

  • Die Frau wird gebissen.
  • Das Fenster ist geöffnet.

Zu den Vergangenheitsformen der deutschen Sprache zählen das Präteritum Passiv, das Perfekt Passiv sowie das Plusquamperfekt Passiv.

  • Die Frau wurde gebissen. Das Fenster war geschlossen. (Präteritum Passiv: Präteritum von werden oder sein + Partizip II)
  • Die Frau ist gebissen worden. Das Fenster ist geschlossen worden. (Perfekt Passiv: Präsensform von sein + Partizip II + worden)
  • Die Frau war gebissen worden. Das Fenster war geschlossen worden. (Plusquamperfekt Passiv: Präteritumsform von sein + Partizip II + worden)

Zu den Zukunftsformen des deutschen Passivs zählen das Futur I Passiv und das Futur II Passiv.

  • Die Frau wird gebissen werden. Das Fenster wird geöffnet werden. (Futur I Passiv: Präsens von werden + Partizip II + werden)
  • Die Frau wird gebissen worden sein. Das Fenster wird geöffnet worden sein. (Futur II Passiv: Präsens von werden + Partizip II + worden + sein)