Anapher

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Grundlagen zum Thema Anapher
Was ist eine Anapher? – Definition
Die Anapher ist eine rhetorische Stilfigur, bei der sich eines oder mehrere Wörter zu Beginn aufeinanderfolgender Sätze, Satzteile oder Verse wiederholen. Der Begriff Anapher stammt vom griechischen Wort anaphoria, das zu Deutsch „Wiederaufnahme“ bedeutet. Die Anapher ist ein sehr häufig verwendetes Stilmittel. Man begegnet ihr in der Rhetorik, in der Literatur oder in der Werbung.
Anapher – Beispiel
Beispiele für Anaphern gibt es in zahlreichen rhetorischen und literarischen Texten. Dieses Stilmittel zählt aufgrund seiner Eingängigkeit zu den beliebtesten und häufigsten verwendeten sprachlichen Mitteln. Eine Anapher findet sich beispielsweise im Zauberlehrling (1797) von Johann Wolfgang von Goethe:
- Welche Miene! Welche Blicke!
Von einer Anapher ist auch die Rede, wenn sich nur ein kleines Wort, beispielsweise ein Personalpronomen, wiederholt:
- Max ist krank. Er liegt im Bett. Er fühlt sich nicht wohl.
Anapher – Wirkung
Anaphern haben eine strukturierende und rhythmisierende Wirkung in Texten. Die sich wiederholenden Satz- oder Versanfänge bewirken, dass diese Textpassagen betont und in ihrer Bedeutung verstärkt werden. Des Weiteren verleihen Anaphern diesen Textpassagen Eindringlichkeit und Einprägsamkeit. Diese Wirkung macht die Anapher besonders für Werbetexte sehr interessant.
Abgrenzung zur Epipher
Bei der Epipher hingegen wird das gleiche Wort bzw. die Wortfolge am Ende aufeinanderfolgender Sätze oder Verse wiederholt. Die Epipher unterscheidet sich von der Anapher also durch die Position der Wiederholung im Satz oder Vers. Genauso wie die Anapher bewirkt auch die Epipher, dass diese Textpassagen betont und verstärkt werden, indem sie die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser auf diese lenken. Folgendes literarisches Beispiel stammt aus der Ballade Leonore (1773/1774) von Gottfried August Bürger:
„O Mutter! Was ist Seligkeit?
O Mutter! Was ist Hölle?
Bei ihm, bei ihm ist Seligkeit!
Und ohne Wilhelm Hölle!“
Häufig gestellte Fragen zum Thema Anapher
Transkript Anapher
Hallo, ich bin Anna und ich wünsche dir viel Spaß mit diesem Video. In diesem Video dreht sich alles um ein sprachliches Stilmittel, die Anapher. Ich werde dir erklären, was genau unter einer Anapher zu verstehen ist, außerdem, wie sie verwendet wird und welche Funktionen sie hat. Dies zeige ich dir an Beispielen aus verschiedenen Bereichen. Und du wirst erstaunt sein, wo wir Anaphern überall finden können. Du solltest schon etwas Vorwissen im Bereich der Stilmittel und rhetorischen Figuren im Allgemeinen mitbringen. Beginnen wir zuerst mit einer Definition, also was ist überhaupt eine Anapher. Die Anapher ist ein sprachliches Stilmittel. Anapher kommt von dem griechischen Wort Anaphoria und bedeutet so viel wie Zurückführung oder Wiederaufnahme. Du erkennst die Anapher nämlich an der Wiederholung von einem oder mehrerer Wörter zu Beginn von aufeinanderfolgenden Sätzen, Satzteilen oder Versen in einem Gedicht. Weil sich die Anapher als Stilmittel auf ein oder mehrere Wörter bezieht, gehört sie zu den rhetorischen Stilmitteln der Wortfiguren. Anaphern zählen zu den häufigsten und einfachsten Stilmitteln und du wirst sie sehr oft vorfinden. Schauen wir uns die Anapher einmal an einem einfachen Beispiel an. "Max ist krank. Er liegt im Bett. Er fühlt sich nicht wohl. Er will heute nicht in die Schule gehen". Wie du siehst, beginnen hier die letzten Sätze mit dem gleichen Wort "Er". Daran erkennst du, dass es sich um Anaphern handelt. Aber warum werden Anaphern eigentlich benutzt? Kommen wir nun zur Verwendung und Funktion von diesem Stilmittel. Wie viele andere rhetorische Figuren, finden wir die Anapher zum einen natürlich in der Literatur. Vor allem in Gedichten oder auch in religiösen Texten. Folgendes Beispiel stammt aus einem Gedicht von Josef von Eichendorf: "Ich hör' die Bächlein rauschen, Im Walde her und hin, Im Walde in dem Rauschen, Ich weiß nicht, wo ich bin". Durch die Wiederholung der Wörter "Im Walde" wird ihre Bedeutung und Wirkung verstärkt. Es handelt sich also um Passagen, die betont werden sollen. Die Anapher verleiht ihnen Eindringlichkeit. Außerdem bekommen sie einen besonderen Rhythmus und Strukturierung. Anaphern können wir aber genauso in unserem Alltag verwenden. Zum Beispiel kommen sie in der Werbung vor. Vielleicht kennst du ja sogar folgenden Werbeslogan: "Für die einen ist es duplo, für die anderen die wahrscheinlich längste Praline der Welt". In der Werbung dienen Anaphern wie diese hier dazu, die Aufmerksamkeit auf den Werbeslogan zu lenken. Sie sorgen auch hier für eine stärkere Wirkung und bessere Einprägsamkeit. Und das ist ja immer das Ziel der Werbung, dass man sie sich gut merken kann. Achtung! Hier musst du aufpassen! Man kann die Anapher leicht mit der Epipher, einem ähnlichen sprachlichen Stilmittel verwechseln. Wie wir eben schon gesehen haben, ist eine Anapher eine Wortwiederholung am Satz- oder Versanfang. Eine Epipher ist auch eine Wortwiederholung, allerdings immer am Satz- oder Versende. Also zum Beispiel wie in folgenden Sätzen: "Mir geht es gut. Meinem Vater geht es gut. Dem Rest meiner Familie geht es gut. Allen geht es gut".Wenn du nun in Zukunft eine Anapher identifizieren möchtest, dann merke dir folgende Stichpunkte: Eine Anapher gehört zu den Stilmitteln der Wortfiguren. Du kannst die Anapher erkennen an der Wiederholung von einem oder mehrerer Wörter am Anfang von aufeinanderfolgenden Sätzen, Satzteilen oder Versen. Der Gegensatz ist die Epipher. Hier steht die Wortwiederholung am Ende. Wir finden sie in Gedichten, in religiösen Texten, aber auch in der Werbung. Eine Anapher verstärkt die Bedeutung und Wirkung der wiederholten Wörter. Sie verleiht Eindringlichkeit und außerdem Rhythmus und Strukturierung. Ich hoffe, du hast alles verstanden und bis zum nächsten Mal.
Anapher Übung
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Vervollständige die Definition der Anapher.
TippsAnapher und Epipher nehmen bei Wörter wieder auf. Erinnerst du dich an den Unterschied zwischen den beiden Stilmitteln?
LösungDie Anapher ist ein Stilmittel und gehört daher zur Rhetorik. Da sie auf der Satzbauebene zu finden ist, gehört sie zu den Wortfiguren. Die Anapher ist das Gegenteil der Epipher. Ana ist das griechische Wort für auf oder hinauf. Das gesamte Wort kommt vom Wort anaphoria, welches Zurückführung oder Wiederaufnahme bedeutet. Eine Anapher steht daher am Satzanfang oder am Versbeginn. Es ist eine Wiederholung von einem oder mehreren exakt gleichen Wörtern in aufeinanderfolgenden Sätzen. Ein Beispiel für eine Anapher lautet: Er kam. Er sah. Er siegte.
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Beschreibe Wirkung und Verwendung der Anapher.
TippsWarum werden Dinge wiederholt? Welche Wirkung hat eine Wiederholung?
LösungDie Anapher wird sehr häufig in Reden, Gedichten oder Liedern eingesetzt. Vor allem beim mündlichen Vortrag wird sie verwendet, denn hier zeigt sie ihren besonderen Vorzug:
- Sie strukturiert das Gesagte, indem sie stichpunktartig Unterpunkte aneinanderreiht.
- Durch die Struktur bekommt das Gesagte einen bestimmten Rhythmus.
- Durch die Wiederholung wird das Gesagte einprägsamer und eindringlicher, man behält es besser.
- Die Bedeutung und Wirkung wird verstärkt.
- Anaphern kommen aufgrund ihres Vorzugs, formelhaftes und leicht einprägsames Reden zu ermöglichen, auch dort vor, wo Sprache vor allem vorgetragen wird und überzeugen soll: in Reden, in der Werbung, in Gedichten, in religiösen Texten. In Zeitungsartikeln hingegen kommt sie sehr selten vor.
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Vervollständige die Beispielsätze, sodass Anaphern entstehen.
TippsSetze so viele Wörter wie nötig ein, um einen sinnvollen Satz zu bilden.
LösungAnaphern stehen ganz am Anfang von aufeinanderfolgenden Sätzen oder Satzteilen.
- In einfachen Sätzen könnte diese Parallelstruktur somit heißen: Du gehst...Du gehst...Du gehst...
- In aufeinanderfolgenden Satzteilen, die nicht durch einen Punkt abgetrennt sind, hieße das z. B.: Ich.., ich..., ich...
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Vervollständige die Gedichte, indem du Anaphern einsetzt.
TippsAnaphern bestehen aus ein oder mehreren Wörtern! Achte darauf, dass der spezielle Rhythmus des Gedichts nicht verloren geht, indem du zu viele oder zu wenige Wörter einsetzt.
LösungEine Anapher besteht häufig nicht nur aus einem Wort an den Satzanfängen aufeinanderfolgender Sätze (wie beim letzten Gedicht die Wiederholung er), sondern auch aus zwei (wie beim ersten Gedicht Wer nie) oder sogar aus noch mehr (Wie will ich).
In Gedichten werden Anapher häufig eingesetzt, weil sie das Gedicht strukturieren und so einprägsamer machen. Außerdem wird so die Bedeutung verstärkt.
In Gedichten können Anaphern entweder in zwei Versen aufeinanderfolgen oder aber auch erst nach dem vollendeten Satz, denn Versende und Satzende fallen in Gedichten nicht immer überein (wie im Gedicht von Platen: Bist du der...? Bist du der...?).
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Unterscheide die Anapher von der Epipher.
TippsKennst du die Vorsilben ana und epi noch aus anderen Fremdwörtern? Welche Bedeutung haben sie dort?
LösungAnapher und Epipher sind zwei gegensätzliche Stilmittel. Sie haben ungefähr dieselbe Funktion. Was die Anapher jedoch von der Epipher unterscheidet, ist ihre Vorsilbe:
- Ana ist altgriechisch und bedeutet so viel wie auf. Die Vorsilbe steckt auch in Wörtern wie anachronistisch, Anagramm oder Analyse. Sie deutet beim Wort Anapher darauf hin, dass etwas am Anfang des Satzes, sozusagen am Auftakt wiederholt wird.
- Epi hingegen bedeutet etwa hinzu. Das Präfix steckt auch in Worten wie Epizentrum, Epilepsie oder Epidemie. Die Epipher wiederholt ein oder mehrere Wörter am Ende von aufeinanderfolgenden Sätzen, Satzgliedern oder Versen.
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Ermittle die Anaphern in dem Beispieltext.
TippsEs sind nicht nur die ersten Wörter eines Satzes, die zur Anapher gehören.
Anaphern findet man nicht nur an Anfängen von Sätzen, sondern auch an Anfängen von Satzteilen.
LösungEine Anapher ist die Wiederholung einer oder mehrerer Wörter an den Anfängen von aufeinanderfolgenden Sätzen, Satzgliedern oder Versen. Es wiederholt sich also nicht nur das erste Wort am Satzanfang, sondern mehrere. In unserem Beispiel lauten die Anaphern:
- Ja, ich
- Es ist mir gleich
- Im darauffolgenden Satz werden nur die ersten drei Wörter wiederholt: Es ist mir.
- Auch wie lange wiederholt sich insgesamt drei Mal.
- Wir uns haben und wir haben uns am Ende sind übrigens weder Anapher noch Epipher im strengen Sinne. Die Satzteile stehen zwar am Ende, die einzelnen Glieder jedoch nicht in derselben Reihenfolge.

Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele

Rhetorische Figuren von A bis L

Rhetorische Figuren von M bis Z

Allegorie

Alliteration

Anapher

Apostrophe

Anspielung

Antithese

Assonanz

Asyndeton

Chiasmus

Diminutiv

Ellipse

Enjambement

Euphemismus

Hyperbel

Inversion

Ironie

Klimax

Litotes

Metapher

Die Metapher - Begriff und Funktion

Neologismus

Onomatopoesie

Oxymoron

Paradoxon

Parallelismus

Personifikation

Rhetorische Frage

Symbol

Vergleich

Zeugma
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Find ich super aber deutsch ist echt nicht mein Lieblingsfach;/
Moin Leute das Video finde ich nicht gut.
sehr sehr hilfreich !
sehr hilfreich!!!!!
Voll gut erklärt