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Diminutiv

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Die Autor*innen
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Tim Weichselfelder
Diminutiv
lernst du in der Sekundarstufe 3. Klasse - 4. Klasse

Beschreibung zum Video Diminutiv

Du fragst dich, was das Männlein und das Päuschen mit dem Diminutiv zu tun haben? In diesem Video wird dir erklärt, wie der Diminutiv als sprachliches Mittel eingesetzt wird. Anhand konkreter Beispiele erfährst du, wie diese grammatische Form der Verkleinerung gebildet und verwendet wird, und du lernst regionale Unterschiede bei der Bildung kennen.
Du möchtest dein Wissen anwenden und vertiefen? Dann nutze im Anschluss an das Video die Übungen und Arbeitsblätter.

Grundlagen zum Thema Diminutiv

Diminutiv – Definition

Das Diminutiv (von lat. diminuere – zu Deutsch „verringern“) ist eine grammatische Form, bei der ein Nomen durch die Endsilben (Suffixe) -lein oder -chen verkleinert oder verniedlicht wird. Häufig wird dabei der Stammvokal in einen Umlaut umgewandelt (z. B. HaseHäschen). Das Genus (Geschlecht) des Diminutivs ist immer sächlich (Neutrum). Es wird also der Artikel das verwendet (z. B. der Mann, aber das Männchen).

Laut Definition dienen Diminutive der Verniedlichung von beispielsweise Personen, Tieren oder Gegenständen.

Diminutiv – Beispiele und Verwendung

Das Diminutiv wird häufig gebraucht, um Kosewörter und Kosenamen zu bilden.

  • MarieMariechen
  • PeterPeterlein

Im oberdeutschen Dialektraum (z. B. Franken und Bayern) finden sich auch die Suffixe -erl, -le und -la zur Bildung des Diminutivs.

  • Sackerl statt Säcklein/Säckchen
  • Häusle statt Häuslein/Häuschen
  • Mädla statt Mädchen (Plural)

Manche Diminutivformen haben sich verselbstständigt, sie sind also fest im Wortschatz der deutschen Sprache verankert und so im Wörterbuch zu finden. Manchmal wird die Normalform des Nomens gar nicht (mehr) verwendet oder ist ungebräuchlich.

  • Brötchen (von Brot), Mädchen (von Maid), Erdmännchen, Eichhörnchen, Schneeglöckchen

Häufig kommen Diminutivformen auch in der Literatur vor. So sind oft Märchenfiguren im Deutschen in der Verniedlichungsform benannt:

  • Rumpelstilzchen, Schneewittchen, Dornröschen, Schneeweißchen, Schneiderlein, Rotkäppchen, Geißlein, Hänsel(ein), Gretel(ein)

Diminutiv – Stilmittel

Das Diminutiv bzw. die Verniedlichung kann auch als Stilmittel in literarischen Texten verwendet werden. Wird eine literarische Figur mit der Diminutivform benannt, kann sie dadurch nicht nur als klein, sondern auch als schwach und zerbrechlich charakterisiert werden. Werden Figuren in der Diminutivform angesprochen, wirkt das auch manchmal autoritär, respektlos, entwertend oder verhöhnend.

Litotes

Die Diminutivform eignet sich besonders gut, um eine Litotes zu bilden. Die Litotes (von griech. litotes – „Sparsamkeit, Zurückhaltung“) ist ein Stilmittel, bei dem durch doppelte Verneinung das Gegenteil verstärkt wird. Es handelt sich also meist um eine Untertreibung. Die Litotes geht häufig auch zusammen mit Ironie einher.

  • Kein kleines Schlösschen (sondern ein riesiges Schloss)
  • Ein hübsches Veilchen (also ein ziemlich blaues Auge)
  • Kein Dummchen (sondern ein schlauer Mensch)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Diminutiv

Was ist ein Diminutiv – Beispiel?
Was ist eine Verniedlichung?
Was bewirkt ein Diminutiv?
Wann nimmt man -chen und wann -lein?
Was ist die Verkleinerungsform von Hose?
Ist Verniedlichung ein sprachliches Mittel?
Was ist der Artikel von Diminutiv?
Warum benutzt man Verniedlichungen?
Was sind Verkleinerungsformen?

Transkript Diminutiv

Hallöchen, ich bin’s, Tim. Kennst du das Märchen vom tapferen Schneiderlein? Da geht es um ein Männlein, das zum Königchen wird… Was ist denn ein Königchen? Du hast es bestimmt erraten: ein kleiner König. Denn das -chen macht alles klein. Das nennen wir Diminutiv. In diesem Video erkläre ich dir, was es mit dem Diminutiv auf sich hat. Wir sehen uns an, wie er gebildet wird und für was er verwendet wird. … Was ist ein Diminutiv? Der Diminutiv ist ein Stilmittel. Das Wort kommt vom lateinischen “diminuere” und bedeutet “verringern” oder “vermindern”.

Und was bewirkt er? Der Diminutiv ist eine grammatische Form, die vor allem Substantive und Eigennamen, aber teils auch Adjektive und Verben verkleinert.

Wie bildet man einen Diminutiv? Das geschieht über das Anhängen von Suffixen, also Nachsilben, im Hochdeutschen z.B. über die Suffixe -chen und -lein. Je nach Region und Dialekt können diese Suffixe unterschiedlich sein: Hier ein Beispiel aus dem Bairischen: “Des Madl und des Katzerl vasteng si richtig guat.” “Madl” und “Katzerl” sind diminuiert. Denn in den Dialekten vor allem Süddeutschlands finden wir andere Suffixe. Durch ein angehängtes “-erl” und “-el” wird in Bayern so ein “Katzerl” und ein “Madl” gemacht. Im Schwäbischen verwendet man vor allem das Suffix -le: “Mädle” und “Kätzle”. Im Schwyzerdütsch ist das -li sehr verbreitet wie in “Brötli” oder “Bäumli” Wichtig ist dabei noch, dass durch den Diminutiv das Substantiv sein Geschlecht - das Genus - ändert. Jedes durch einen Diminutiv verkleinerte Substantiv wird neutral, das bedeutet, es trägt den Artikel “das”: Aus “die Maid” oder auch “die Magd” wird so eigentlich unlogischerweise “das Mädchen”. Außerdem ändert sich bei den meisten Substantiven der Vokal zum Umlaut: “Das Eichhorn” wird zum “Eichhörnchen”. Im Deutschen überwiegt - im Gegensatz zu anderen Sprachen - aber die Verkleinerung von Substantiven und Eigennamen. Aber auch Adjektive und Verben können teilweise verkleinert werden:

Adjektive verkleinern wir durch die Nachsilbe “-lich”: aus “rot” wird “rötlich”

Und letztlich können wir Verben diminuieren, also verkleinern. Das geschieht bei allen Verben, die die Infinitivendung “-en” gegen ein “eln” eintauschen: so bei “lächeln”, “sticheln” oder “köcheln”. So weit, so gut. Doch was ist nun die Wirkung von Diminutiven? Wie verwendet man sie? Zuallererst drücken Diminutive natürlich eine Verkleinerung und Verniedlichung aus. So wird zum Beispiel “der Baum” als “Bäumchen” zu einem kleinen Baum.

Ebenso verhält es sich mit Kosenamen: “Hänschen” und “Timmi” werden wohl nie zu mächtigen Gewaltherrschern werden. Weiterhin verwenden wir Diminutive zur Beschwichtigung: “Gönn’ dir doch mal ein Päuschen!” zielt darauf ab, den anderen zu beruhigen. Viertens benutzen wir sie zur Verharmlosung und Untertreibung: Bei vielen Leuten bleibt es nur selten bei einem “Bierchen”.

Und zu guter Letzt wirkt der Diminutiv als Abwertung: Von einem “Männlein” hat man wenig zu befürchten.

Der Diminutiv ist allerdings in Wirkung und Verwendung nicht in allen Sprachen gleich. In vielen lateinamerikanischen Ländern ist er beinahe Pflicht und gehört im alltäglichen Sprachgebrauch zum guten Ton. In anderen Ländern - wie z.B. den Niederlanden - verliert er sein abwertendes Merkmal. In beiden Sprachen wird der Diminutiv viel häufiger - und situationsbezogen auch anders - als im Deutschen verwendet. Letztendlich ist noch eine Unterscheidung zu treffen: Du weißt ja bestimmt, dass Sprache sich ändert. Im Deutschen ist das Suffix “-lein” häufig nur noch in der Literatur anzutreffen und gilt oft als veraltet. So sagte noch Goethe in seinem Gedicht “Heideröslein”: “Sah ein Knab’ ein Röslein stehn” und meinte es sicher nicht abwertend.

Gut, fassen wir zusammen: Der Diminutiv ist ein grammatische Form der Verkleinerung und ein sprachliches Stilmittel. Durch das Anhängen eines Suffixes an ein Substantiv, Adjektiv oder Verb verkleinert man das Wort. Im Deutschen übernehmen das bei Substantiven die Suffixe “-chen” und “-lein”. Die Substantive werden im grammatischen Geschlecht dann neutral und erhalten häufig einen Umlaut. Bei Adjektiven ist das Suffix ein “-lich”, bei Verben ein “-eln”. Die verschiedenen Dialekte haben dagegen ihre eigenen Diminutive, die am gebräuchlichsten noch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz sind. Letzlich verwenden wir Diminutive im Deutschen zur Verkleinerung und Verniedlichung, für Kosenamen, zur Beschwichtigung, Verharmlosung und Untertreibung und zur Abwertung. Ein niedliches Filmchen. Ich sag Tschüssi!