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Parallelismus

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Annas Sofatutor
Parallelismus
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Grundlagen zum Thema Parallelismus

Parallelismus – Definition und Erklärung

Der Parallelismus ist ein sprachliches Stilmittel. Er entsteht durch einen parallelen Satzbau (Syntax). Eine bestimmte Satzkonstruktion wird also wiederholt. Das bedeutet, dass zwei aufeinanderfolgende Sätze oder Teilsätze dieselbe Abfolge ihrer Satzglieder (zum Beispiel erst Subjekt, dann Prädikat und Objekt) haben. Da sich der Parallelismus immer auf einen Satz bezieht, gehört er zu den Satzfiguren.

Der Begriff Parallelismus stammt von dem griechischen Wort parallelos ab, das „gleichlaufend“ bedeutet.

Parallelismus Übersicht

Parallelismus – Beispiele

Der Parallelismus lässt sich leicht daran erkennen, dass zwei oder mehrere Sätze oder Teilsätze dieselbe Folge ihrer Satzglieder haben.

Die Nacht ist dunkel,
der Tag ist hell.

Hoch ist er geflogen,
tief ist er gefallen.

In diesen Beispielen sind die Sätze jeweils gleich aufgebaut. Es wurde also das sprachliche Stilmittel Parallelismus verwendet.

Parallelismus – Funktion

Es gibt verschiedene Bereiche, in denen der Parallelismus auftaucht. So finden wir den Parallelismus im Gedicht und anderen literarischen Werken wie zum Beispiel in der Bibel, in Redewendungen und Sprichwörtern und in der Werbung. Dort besteht die besondere Wirkung des Parallelismus vor allem in seiner Einprägsamkeit.

Parallelismus – Funktion in der Literatur

Der Parallelismus kann unterschiedliche Funktionen haben:

  • Tautologische Funktion: Der Begriff tautologisch kommt von dem griechischen Wort Tautologia und meint „Wiederholung von bereits Gesagtem“. Wenn der Parallelismus eine tautologische Funktion hat, wird also zweimal Gleiches ausgedrückt, um die Bedeutung zu verstärken.
  • Antithetische Funktion: Das Wort antithetisch kommt von dem griechischen Wort Antithesis, was „Gegensatz“ bedeutet. Wenn der Parallelismus eine antithetische Funktion hat, werden gegenteilige Dinge gegenübergestellt, um sie besonders zu verdeutlichen.
Funktion Auffälligkeit Wirkung
tautologisch Gleiches wird mehrmals ausgedrückt. Verstärkung der Bedeutung
antithetisch Gegenteiliges wird gegenübergestellt. Verdeutlichung des Kontrastes

Beispiele aus der Literatur:

Der Parallelismus hat in verschiedenen Bereichen Bedeutung. Folgendes Beispiel stammt aus einer Flugschrift (1834) von Georg Büchner.

Friede den Hütten!
Krieg den Palästen!

Wieder bestehen die Satzteile aus der gleichen Abfolge ihrer Satzglieder, hier jeweils Subjekt und Objekt. Georg Büchner wollte hier die Gegensatzpaare Friede – Krieg und Hütten – Paläste hervorheben. Das ist die antithetische Funktion.

Ich bin entdeckt,
ich bin durchschaut.

Diese Zeile stammt aus Maria Stuart (Uraufführung 1800) von Friedrich Schiller. Auch hier zeigt sich wieder die gleiche Abfolge von Satzteilen, jedoch drückt der Parallelismus hier keinen Gegensatz aus. Stattdessen betonen die parallele Satzabfolge und die beiden bedeutungsähnlichen Wörter (entdeckt, durchschaut) zweimal Gleiches. So wird die Bedeutung des Gesagten verstärkt. Das ist die tautologische Funktion.

Parallelismus – Funktion in der Bibel

Das Gesetz Jahwes ist vollkommen – erquickt die Seele.
Das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig – macht weise den Einfältigen.

In diesem Psalm (19:8 – Elberfelder Bibel) garantiert der Parallelismus durch die gleiche Abfolge im Satz eine bessere Einprägsamkeit.

Parallelismus – Funktion im Alltag

Wie du mir, so ich dir.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Sprichwörter und Redewendungen enthalten sehr oft Parallelismen. Durch die parallele Abfolge lassen sich die Sprüche besser merken.

Schmutz geht, Glanz entsteht.

Auch in der Werbebranche sorgt der Parallelismus für eine bessere Einprägsamkeit.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Parallelismus

Was ist ein Parallelismus?
Was bedeutet Parallelismus?
Wie wirkt ein Parallelismus?
Was ist ein Parallelismus (Beispiel)?

Transkript Parallelismus

Hallo. Ich bin Anna. Und ich wünsche dir viel Spaß mit diesem Video. In diesem Video dreht sich alles um ein sprachliches Stilmittel, den Parallelismus. Ich werde dir erklären, was genau ein Parallelismus ist, wie man ihn erkennt und wie und warum man ihn verwendet. Das alles zeige ich dir an ganz verschiedenen Beispielen und du wirst erstaunt sein, wo wir Parallelismen überall finden können. Du solltest schon etwas Vorwissen im Bereich der Stilmittel und rhetorischen Figuren im Allgemeinen mitbringen. Beginnen wir mit der Erklärung, was ein Parallelismus überhaupt ist, also eine Definition. Wie gerade schon erwähnt, gehört der Parallelismus zu den sprachlichen Stilmitteln. Parallelismus kommt von dem griechischen Wort "parallelos", das bedeutet so viel wie "gleichlaufend." Es handelt sich dabei nämlich um eine Stilfigur, die durch eine parallele Syntax, das ist der Satzbau, entsteht, wie der Name "Parallelismus" schon andeutet. Eine bestimmte Satzkonstruktion wird also wiederholt. Das bedeutet, dass zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Sätze oder Teilsätze dieselbe Abfolge ihrer Satzglieder haben, also zum Beispiel Subjekt, Prädikat, Objekt und so weiter. Weil sich ein Parallelismus immer auf einen Satz bezieht, gehört er zu den sprachlichen Stilmitteln der Satzfiguren. Schauen wir uns das einmal an einem Beispiel an, dann wirst du verstehen, was damit gemeint ist. "Die Nacht ist dunkel, der Tag ist hell." Du siehst, dass die beiden Sätze gleich aufgebaut sind aus Artikel, Subjekt, Prädikat, Adjektiv. Es handelt sich hier um einen Parallelismus, weil es einen gleichen Satzbau gibt. Und wie und warum werden Parallelismen jetzt benutzt? Kommen wir nun zu deren Verwendung und Wirkung. Es gibt verschiedene Bereiche, in denen Parallelismen auftauchen. Wie andere sprachliche Stilmittel auch, finden wir den Parallelismus zum einen natürlich in der Literatur, zum Beispiel in Gedichten oder anderen literarischen Werken. Folgendes Beispiel stammt von Georg Büchner: "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" Die Satzteile bestehen wieder aus der gleichen Abfolge ihrer Satzglieder. Subjekt und Objekt. Hier wird der Parallelismus verwendet, um einen Gegensatz verstärkt darzustellen. Georg Büchner wollte hier die Gegensatzpaare "Friede/Krieg" und "Hütten/Paläste" hervorheben. Ein weiteres Beispiel: "Ich bin entdeckt. Ich bin durchschaut." Diese Zeile stammt aus Friedrich Schillers Maria Stuart. Auch hier wieder die gleiche Abfolge der Satzteile. Aber hier wird kein Gegensatz durch den Parallelismus angezeigt. Es wird mit einer parallelen Satzabfolge und zwei bedeutungsähnlichen Worten am Ende "entdecken" und "durchschauen" zweimal das Gleiche ausgedrückt, und so die Bedeutung des Gesagten verstärkt. Wie du an den beiden Beispielen gesehen hast, kann der Parallelismus im literarischen Kontext hauptsächlich zwei verschiedene Funktionen erfüllen: Er kann eine tautologische oder antithetische Funktion haben. "tautologisch" kommt von dem griechischen Wort "tautologia" und meint Wiederholung von bereits Gesagtem. Du hast gesehen, dass der Parallelismus verwendet wurde, um zweimal das Gleiche auszudrücken und damit zu verstärken. "antithetisch" kommt von dem griechischen Wort "Antithesis", das Gegensatz bedeutet. Du hast hier gesehen, dass man gegenteilige Dinge verstärkt gegenüberstellen möchte. Zweitens finden wir den Parallelismus sehr oft in der Bibel. Schauen wir uns einmal folgende Zeilen an: "Das Gesetz Jahwes ist vollkommen – erquickt die Seele, das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig – macht weise den Einfältigen." Es handelt sich hier um einen Psalm. Und der Parallelismus dient dazu, durch die gleiche Abfolge im Satzaufbau eine bessere Einprägsamkeit zu garantieren. Wir können Parallelismen aber auch sehr oft im nicht-literarischen Kontext in unserem Alltag finden. Sprichwörter und Redewendungen enthalten sehr oft Parallelismen, zum Beispiel hier: "Wie du mir, so ich dir." "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Durch die parallele Abfolge kann man sich diese Sprüche besser merken und einprägen. Die Werbung benutzt auch oft Parallelismen, wie zum Beispiel in diesem Werbespruch: "Schmutz geht, Glanz entsteht." Auch hier dient der Parallelismus dazu, für eine bessere Einprägsamkeit zu sorgen. Denn durch die gleiche Abfolge der Satzteile kann man sich die Werbeslogans besser merken und das ist ja immer das Ziel einer Werbung. Wenn du in Zukunft also einen Parallelismus identifizieren möchtest, dann merke dir folgende Stichpunkte: Ein Parallelismus gehört zu den sprachlichen Stilmitteln der Satzfiguren. Er ist daran erkennbar, dass zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Sätze oder Teilsätze dieselbe Abfolge ihrer Satzglieder, also Subjekt, Prädikat, Objekt haben. Verwendung finden Parallelismen in der Literatur, in der Bibel, aber auch in unserem Alltag, in Redewendungen und in der Werbung. Vor allem in der Literatur hat der Parallelismus entweder eine tautologische oder antithetische Funktion und sorgt damit dafür, dass die Aussage verstärkt wird. Der Parallelismus dient auch dazu, dass man sich Dinge besser einprägen kann. Ich hoffe, du hast alles verstanden und bis zum nächsten Mal!

2 Kommentare
2 Kommentare
  1. Liebe Swantje,

    du hast recht, um einen Parallelismus zu ermitteln, müssen die Satzglieder bestimmt werden und nicht die Wortarten. In dem Beispielsatz "Die Nacht ist dunkel, der Tag ist hell." wird die Satzgliedreihe Subjekt-Prädikat-prädikatives Attribut wiederholt.

    Wir werden das bei zukünftigen Videos zu dem Thema beachten.

    Beste Grüße
    Deine Redaktion

    Von René Perfölz, vor fast 8 Jahren
  2. Das Viedo zum Stilmittel Parallelismus kann meiner Meinung nach nur in Ansätzen überzeugen: Wenn der Gleichlauf der Syntax an Beispielen erklärt werden soll, können nicht gleichzeitig einmal Wortarten und dann Satzglieder bestimmt werden. Das würde ich als grammtikalisch unzulässig einstufen.

    Von Swantje Heinemeyer, vor fast 8 Jahren

Parallelismus Übung

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  • Definiere das Stilmittel Parallelismus.

    Tipps

    Unter der Syntax versteht man den Satzbau. Unter Semantik versteht man die Bedeutungen der verwendeten Begriffe in einem Satz.

    Ein Stilmittel, das der Kategorie der Satzfiguren angehört, bezieht sich immer auf einen Satz bzw. den Satzbau. Die Wortfiguren beziehen sich auf die Umstellung, das Hinzufügen oder Entfernen von Wörtern.

    Lösung

    Der Parallelismus ist ein sprachliches Stilmittel, welches man der Kategorie der Satzfiguren zuordnet und das durch eine parallele Syntax zustande kommt. Hier haben ein oder mehrere aufeinanderfolgende Sätze oder Teilsätze die gleiche Abfolge. Beispielsweise bestehen in dem Satz Ich schlafe am Tag, ich wache in der Nacht beide Teilsätze aus Subjekt, Prädikat und adverbialer Bestimmung in der gleichen Reihenfolge. Der Parallelismus stellt damit den Gegensatz zum Stilmittel Chiasmus dar. Hier werden die Elemente zweier Sätze oder Teilsätze über Kreuz angeordnet, sodass das Beispiel folgendermaßen aussehen würde: Ich schlafe am Tag, in der Nacht wache ich.

    Verwendung findet der Parallelismus in der Literatur, in der Bibel oder im Alltag, zum Beispiel in der Werbung. Die Wirkung des Parallelismus besteht oft darin, Gegensätze verstärkt darzustellen und zu betonen. Außerdem sorgt der Parallelismus für eine bessere Einprägsamkeit. Damit ist der Parallelismus verwandt mit dem Stilmittel der Antithese. Mit dieser werden Gegensätze gegenüber gestellt und besonders stark ausgedrückt, wie zum Beispiel in Freund und Feind. Die antithetische Funktion des Parallelismus stellt eine Verknüpfung dieser beiden Stilmittel dar. Hier wird eine Antithese mit einem Parallelismus, also dem gleichen Satzbau, ausgedrückt.

  • Entscheide, welche Aussagen auf die Verwendung und Funktion von Parallelismen zutreffen.

    Tipps

    Überlege, ob Parallelismen tatsächlich nur in der Alltagssprache vorkommen. Denke dabei an Beispiele wie Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!.

    Lösung

    • Im Parallelismus Friede den Hütten! Krieg den Palästen! wird ein Gegensatz verstärkt dargestellt.
    Diese Antwort ist korrekt. Durch die gleiche Abfolge der Satzglieder wird der Gegensatz zwischen Friede und Krieg sowie Hütten und Paläste verstärkt.

    • Parallelismen kommen nur in literarischen Werken vor.
    Diese Antwort ist nicht korrekt. Wir finden Parallelismen sowohl im literarischen Kontext, beispielsweise in Gedichten, als auch in der Bibel und im Alltag, zum Beispiel in der Werbung.

    • In der Literatur unterscheidet man zwischen tautologischer und antithetischer Funktion eines Parallelismus.
    Diese Antwort ist korrekt. In der tautologischen Funktion wird mit dem Parallelismus das Gesagte wiederholt und damit verstärkt ausgedrückt. In einer antithetischen Funktion wird mit dem Parallelismus ein Gegensatz dargestellt und damit betont.

    • Redewendungen wie Wie du mir, so ich dir! zählen nicht zu Parallelismen.
    Diese Antwort ist nicht korrekt. Besonders in Redewendungen wird der Parallelismus verwendet, um mit einer gleichen Abfolge von Satzgliedern die Einprägsamkeit zu verstärken.

    • Wenn Parallelismen in der Werbung verwendet werden, sorgen sie für eine bessere Einprägsamkeit.
    Diese Antwort ist korrekt. Die Werbung benutzt häufig Parallelismen, damit sich die Adressat/-innen durch die gleiche Abfolge der Satzglieder die Slogans besser einprägen können. Ein Beispiel für einen Parallelismen in der Werbung wäre Schmutz geht, Glanz entsteht..

    Quelle: Büchner, Georg (1834): Der Hessische Landbote. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-hessische-landbote-416/1. [Abgerufen am 24.08.2015].

  • Bestimme den Anwendungsbereich der Parallelismen.

    Tipps

    Lies dir alle Beispiele genau durch. Meist geben dir bestimmte Wörter in den Beispielen Hinweise darauf, in welchem Kontext sie Verwendung finden.

    Lösung

    • Bei dem Parallelismus in den Versen In deinen Küssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz! handelt es sich um ein Beispiel aus dem literarischen Kontext. Sie stammen aus dem Gedicht Willkommen und Abschied von Johann Wolfgang von Goethe.
    • Der Parallelismus Hilfst du mir, helf ich dir! stellt eine Redewendung dar. In Redewendungen wird der Parallelismus verwendet, um das Gesagte verstärkt auszudrücken.
    • Der Parallelismus Schützt unter Wasser. Schützt auf der Erde. Schützt im All. ist ein Werbeslogan für eine bestimmte Automarke. In der Werbung wird der Parallelismus verwendet, um für eine bessere Einprägsamkeit zu sorgen.
    • Der Parallelismus Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? stammt aus dem 1. Korintherbrief in der Bibel. Wie in anderen literarischen Werken werden auch hier Parallelismen benutzt, um das Gesagte einprägsamer zu formulieren.
    Quellen:
    Goethe, Johann Wolfgang (1827): Willkommen und Abschied.
    Janich, Nina (1999): Werbesprache: Ein Arbeitsbuch. S. 169.
    1.Kor. 15,55. Bund der Evangelischen Kirche Deutschland (Hrsg.) (1985): Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers. Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft, Berlin/Altenburg.

  • Entdecke die Stilmittel im nachfolgenden Gedicht.

    Tipps

    Das Stilmittel Anapher kommt durch die Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang von aufeinander folgenden Sätzen, Teilsätzen oder Versen zustande. Ein Beispiel dafür stellt der Satz Der Mann hat seine Schuldigkeit getan, der Mann kann gehen. dar. Hier besteht die Anapher aus der Wiederholung von der Mann am Anfang der Teilsätze.
    In einem Gedicht kann auch ein Vers zwischen zwei Anaphern stehen.

    Ein Parallelismus kommt durch die gleiche Abfolge der Satzglieder zustande, zum Beispiel: Artikel, Subjekt, Prädikat.

    Lösung

    Ein Parallelismus findet sich in der ersten Zeile der letzten Strophe: Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht. Wenn du dir den Satzbau anschaust, bemerkst du, dass in den beiden Teilsätzen die gleiche Abfolge der Satzglieder Artikel, Subjekt, Prädikat vorliegt.

    Anaphern finden sich in folgenden Versen:

    • Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
    • Wo jede Blume früh geknickt,
    • Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt
    Hier besteht die Anapher aus dem Wort Wo, das an den Versanfängen wiederholt wird. Außerdem weisen die Verse
    • Wir weben emsig Tag und Nacht
    • Wir weben hinein den dreifachen Fluch
    durch die wiederholten Wörter Wir weben eine Anapher auf, auch wenn zwischen ihnen ein weiterer Vers steht.

    In der letzten Zeile der beiden Strophen Wir weben, wir weben befindet sich sowohl eine Anapher als auch ein Parallelismus. Die Anfänge der Teilsätze werden wiederholt, sind sogar identisch und es besteht gleichzeitig die gleiche Abfolge der Satzglieder Subjekt und Prädikat.

  • Erstelle einen Merksatz zum Stilmittel Parallelismus.

    Tipps

    Beachte die Groß- und Kleinschreibung und die Satzzeichen sowie bestimmte Signalwörter, zum Beispiel und. Das gibt dir bereits Hinweise auf die richtige Reihenfolge.

    Lösung

    Folgende Punkte solltest du dir zum Parallelismus merken:

    • Der Parallelismus ist ein sprachliches Stilmittel und gehört zu der Kategorie der Satzfiguren. Satzfiguren beziehen sich immer auf den kompletten Satz, im Gegensatz zu Wortfiguren, die lediglich einzelne Wörter in einem Satz einbeziehen (z. B. die Klimax) oder Klangfiguren, die sich aus dem Klang des Gelesenen ergeben (z. B. die Alliteration).
    • Er ist daran erkennbar, dass zwei oder mehrere aufeinander folgende Sätze oder Teilsätze die gleiche Abfolge der Satzglieder, wie zum Beispiel Subjekt, Prädikat, Objekt, besitzen. Das wäre in einem Beispiel wie Sie isst das Brot, er isst den Apfel der Fall.
    • Verwendung finden Parallelismen in der Literatur, in der Bibel, aber auch in unserer Alltagssprache, beispielsweise in Redewendungen und Werbeslogans.
    • Insgesamt sorgt der Parallelismus für eine Verstärkung der Aussage und eine bessere Einprägsamkeit.
  • Entscheide, welche Funktion und Merkmale die Parallelismen haben.

    Tipps

    Eine antithetische Funktion besitzt ein Parallelismus dann, wenn durch ihn ein Gegensatz verstärkt ausgedrückt wird.

    Die Merkmale könnten manchmal auch zu mehreren Parallelismen passen. Am Ende sollte aber jedem Parallelismus nur ein Merkmal zugeordnet werden.

    Lösung

    • Mein Gott, hilf mir aus der Hand der Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten [...].
    Der Parallelismus besteht in diesem Beispiel in den Teilsätzen aus der Hand der Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und besitzt eine tautologische Funktion, da zweimal das Gleiche ausgedrückt und dadurch verstärkt wird. Außerdem ist es ein Beispiel aus der Bibel.

    • Da ich ein Kind war, sprach ich wie ein Kind, ich fühlte wie ein Kind, ich dachte wie ein Kind.
    Der Parallelismus besteht in den Teilsätzen ich fühlte wie ein Kind, ich dachte wie ein Kind mit einer tautologischen Funktion, da fühlen und denken ähnliche Verben der Wahrnehmung darstellen. Außerdem finden wir in diesem Beispiel das Merkmal der gleichen Abfolge der Satzglieder Subjekt, Prädikat, Adverbial.

    • Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee.
    Der Parallelismus besitzt in diesem Beispiel eine antithetische Funktion, weil die Wörter heiß und kalt Gegensätze darstellen.

    • Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen.
    In diesem Sprichwort besitzt der Parallelismus eine antithetische Funktion, weil die Wörter klein und groß Gegensätze darstellen.

    Quellen:

    Psalm 71,4. Bund der Evangelischen Kirche Deutschland (Hrsg.) (1985): Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers. Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft, Berlin/Altenburg.
    1.Kor. 13,11. Bund der Evangelischen Kirche Deutschland (Hrsg.) (1985): Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers. Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft, Berlin/Altenburg.
    Löns, Hermann (1923): Husarenlied.