Metapher
Beschreibung Metapher
Metapher – Definition
Eine Metapher ist ein sprachliches Bild, bei dem ein Wort in einer anderen als seiner üblichen Bedeutung verwendet wird. Dabei kommt es zu einer Bedeutungsübertragung von einem Bildspender auf einen Bildempfänger. Bildspender und Bildempfänger sind normalerweise semantisch nicht verbunden. Durch die Metapher werden aber überlappende Bedeutungsbereiche genutzt, um etwas besonders bildhaft auszudrücken.
Will man eine Metapher verstehen, muss sie analysiert werden. Es sollten dafür Bildspender und Bildempfänger benannt und die Ähnlichkeit zwischen beiden beschrieben werden.
Was ist eine Metapher? – Verwendung und Beispiele
Am besten kann das Prinzip der Bedeutungsübertragung an Alltagsmetaphern verdeutlicht werden. Solche Metaphern sind im Wortschatz einer Sprache fest verankert. Häufig werden sie gar nicht mehr als Metaphern wahrgenommen, sie sind deshalb verblasste, tote oder unbewusste Metaphern. Trotzdem findet bei ihnen eine Bedeutungsübertragung statt.
- Wasserhahn
Der Apparat an einem Waschbecken, aus dem Wasser fließt, hat mit dem Tier nichts zu tun. Allerdings gibt es eine Ähnlichkeit zwischen beiden Phänomenen. Der Apparat erinnert an die äußere Form eines Hahns, aus dessen Schnabel Wasser läuft. Es gibt also eine Bedeutungsüberlappung. Deshalb wird der Apparat Wasserhahn genannt. Der Bildspender ist also der Hahn (das Tier), der Bildempfänger die Apparatur am Waschbecken.
- Ihm ist das Herz gebrochen.
Erleidet jemand durch ein Ereignis starken Kummer, kann das für die betreffende Person sehr traurig sein. Das hat zunächst einmal nichts damit zu tun, dass man ein Material (z. B. ein Holzbrett) zerbrechen kann. Beides hat aber Ähnlichkeiten miteinander: Erleidet jemand starken Kummer, ist das möglicherweise mit heftigem emotionalen Schmerz verbunden, und es fühlt sich an, als würde innerlich etwas zerbrechen. Man könnte sagen: Ihm ist das Herz gebrochen. Der Bildspender ist der Vorgang des Auseinanderbrechens, der Bildempfänger ist der emotionale Schmerz.
Metaphern werden aber auch in der Werbung, im Journalismus und in der Literatur verwendet. Gerade in literarischen Texten sind sie häufig besonders kunstvoll und nicht immer leicht zu verstehen. Sie werden aber verwendet, um Dinge sprachlich auszudrücken, die mit normaler Sprache nicht fassbar wären. Folgende Metapher stammt aus dem Gedicht „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang von Goethe:
- Schon stand im Nebelkleid die Eiche
Das Nebelkleid ist eine Metapher, die bildhaft ausdrückt, dass der untere Teil einer großen Eiche in Nebel gehüllt ist. Der Bildspender ist dabei das Kleidungsstück, der Bildempfänger der Dunst um die Eiche. Der überlappende Bedeutungsbereich ist die bis zum Boden verhüllende Eigenschaft von Kleid und Nebel.
Absolute Metapher
Die absolute Metapher ist eine Form der Metapher, bei der nicht klar ist, was Bildspender und Bildempfänger ist. Sie ist also nicht vollständig auflösbar und häufig nur verständlich, indem man verschiedene Bedeutungsvarianten gleichzeitig zulässt. Sie begegnet z.B. in expressionistischer Lyrik oder in der Literatur der Postmoderne. Die leitmotivische Metapher der „Todesfuge“ von Paul Celan ist beispielsweise nicht durch eine einfache Benennung der Bestandteile einer Metapher aufzulösen:
- Schwarze Milch der Frühe
Wofür dieser metaphorische Ausdruck stehen könnte, lässt sich nur durch Assoziationen bestimmen. Während die Farbe Schwarz den Tod symbolisiert, steht Milch für ein nahrhaftes Nahrungsmittel, das der Mensch als Säugetier benötigt, um Nachkommen aufzuziehen. Scheinbar könnte die Metapher auf den Kampf zwischen Leben und Tod anspielen.
Metapher und Vergleich
Manchmal wird die Metapher als verkürzter Vergleich bezeichnet. Das bedeutet, dass Bildspender und Bildempfänger nicht durch wie verbunden werden. Beim expliziten Vergleich steht aber das wie.
- Metapher: im Nebelkleid
- Vergleich: in Nebel gehüllt wie in ein Kleid
Metapher und Personifikation
Die Personifikation ist eine Sonderform der Metapher. Einer nicht-menschlichen Sache wird dabei eine menschliche Eigenschaft zugesprochen. Dadurch wird die Metapher besonders lebhaft und ausdrucksstark.
- die Sonne lacht
Da die Sonne kein menschliches Wesen ist, kann sie gar nicht lachen. Gemeint ist, dass sie besonders hell und kräftig scheint. Der Bildspender ist das menschliche Lachen, das Freude oder Glück ausstrahlt. Der Bildempfänger ist das Scheinen der Sonne. Die Bedeutungsüberlappung ist das ähnliche, angenehme Empfinden, das man hat, wenn man die strahlende Sonne oder ein lachendes Gesicht sieht.
Metapher und Allegorie
Im Gegensatz zur Metapher bezeichnet die Allegorie komplexere Sachverhalte oder Gedanken, z. B. abstrakte Begriffe. Eine häufig verwendete Allegorie ist die Göttin Iustitia, die für den Wert der Gerechtigkeit steht. Verschiedene Aspekte der Iustitia (z. B. verbundene Augen, Waage, Richtschwert) bilden zusammen die Allegorie.
Metapher – Wirkung
Jede Metapher wirkt anders, je nachdem in welchem Text und Kontext sie verwendet wird. Durch ihre Bildhaftigkeit kann sie aber besonders anschaulich, eindrücklich und dadurch einprägsam sein. Sie beeinflusst die Vorstellung (Imagination) des Lesenden und eröffnet Bildräume, die oft kreativ oder innovativ wirken.
Transkript Metapher
Hallo, ich bin es Luise und ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Video. Es geht heute um eine rhetorische Figur: Die Metapher. Es ist wichtig, wenn ihr Texte analysiert, dass ihr die Metapher erkennt und deuten könnt. Rhetorische Figuren werden in Texten aller Gattungen verwendet und werden genutzt, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Sie werden vor allem dazu genutzt, um Texte zu verbildlichen. Seit der Antike werden rhetorische Figuren genutzt, um Texte zu veranschaulichen, um Aussagen zu betonen und außerdem eine ganz besondere sinnliche und ästhetische Wirkung zu erzielen. Außerdem werden sie dazu genutzt, um Aussagen zu verschleiern, wenn man nicht so konkret werden durfte. Beispielsweise unter einem politischen System. Damit ihr die Texte analysieren könnt und die Strategien der Autoren erkennt, ist es wichtig, dass ihr die wichtigsten rhetorischen Mittel kennt und in Texten erkennt. Die Metapher ist eine der am häufigsten genutzte Form der Stilmittel und deswegen sehr wichtig für euch. Das Wort Metapher kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Übertragung" also so viel wie "übersetzen" oder "transportieren". Eine Metapher ist eine Bedeutungsübertragung. Das heißt, es werden zwei semantische Bereiche sprachlich verknüpft, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind. Zwischen dem eigentlich gemeinten Aspekt und der Übertragung besteht aber eine gewisse Ähnlichkeit. Aber nicht nur einzelne Begriffe können ersetzt werden, sondern auch ganze Sätze. Zu finden sind Metaphern vor allem in der Lyrik, und gerade im Barock kamen sie häufig vor. Heute kann man Metaphern in der Werbung oder in journalistischen Texten finden. Sogar in der Politik kommen sie häufig vor. Heine sagt: "Metaphern sind des Mundes Röselein". Was meint Heine damit? Er benutzt eine Metapher, um den Begriff zu erklären. Wie analysiert man eine Metapher? Es gibt zwei wichtige Begriffe, zu denen wir nun die Bedeutung herausfinden müssen. Einmal "der Mund" und dann "die Rose". Zwei Begriffe, die eigentlich in diesem Zusammenhang etwas seltsam wirken. Der Mund ist ein Körperteil, der mit der Sprache und damit auch etwas mit der Metapher zu tun hat. Der Mund gilt hier als der Bildspender. Aber die Rose und der Mund haben eine Ähnlichkeit. Sie sind beide rot und haben irgendwie eine ähnliche Form. Die Rose ist somit der Bildempfänger. Die Rose ist eine schöne Blume, deswegen kann man annehmen, dass Heine damit meint, dass die Metapher eine ästhetische Art sich auszudrücken ist. Es gibt viele Metaphern, die wir in unserer Umgangssprache benutzen und die wir schon gar nicht mehr hinterfragen. Gerade wenn es um Gefühle geht, dann nutzen wir oft Metaphern. Wahrscheinlich, damit wir deutlicher machen können, was wir meinen. Es ist uns klar, dass wenn man vom "Tragen der rosaroten Brille" spricht, das man das Verliebtsein meint. Oder wenn einem "das Herz gebrochen" wird, dann sprechen wir meist davon, dass wir enttäuscht worden sind. Wenn uns etwas "beflügelt", dann macht uns etwas fröhlich oder fit. Schaut euch doch eine Zeitschrift an und markiert alle Metaphern, die ihr finden könnt. Und überlegt euch, welche Worte hier übertragen wurden und mit welcher Wirkungsabsicht. Ich hoffe das Video hat euch gefallen und wir sehen uns beim nächsten Mal. Eure Luise
Metapher Übung
-
Gib wieder, wozu rhetorische Figuren dienen.
TippsEine Metapher, eine Personifikation oder Ironie sind rhetorische Figuren.
LösungRhetorische Figuren dienen der
- Veranschaulichung,
- Betonung,
- Sinnlichkeit und der
- Ästhetik von Texten.
Ein Beispiel hierfür ist Christa Wolfs Werk Kassandra von 1983. Die in der DDR lebende Schriftstellerin nutzt darin die belagerte Stadt Troja als Metapher für die in der DDR eingeschlossenen Menschen.
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Bestimme die Metaphern.
TippsIhre Lippen sind wie Himbeeren.
Bei diesem Beispiel sind Himbeeren der Bildspender und Lippen der Bildempfänger.
LösungBildspender übertragen Eigenschaften und Vorstellungen, die man mit ihnen verbindet, auf den Bildempfänger. Beispielsweise:
- Das Feuer der Liebe lodert.
- Der Donner seiner Stimme hallte durch die Zimmer.
- Das Gold ihrer Haar glänzte im Licht.
- Die Flut der Eindrücke erschlug ihn.
- Das Buch ist ein Hammer.
- Der Mann genießt den Abend seines Lebens.
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Bestimme die Stilmittel und ihre jeweilige Bedeutung.
TippsStelle dir die Metaphern bildlich vor. Das hilft bei einigen Beispielen.
LösungEine Metapher ist eine Bedeutungsübertragung. Zwei semantische Bereiche werden miteinander verknüpft, die eigentlich nicht miteinander verbunden sind.
- Rabeneltern sind Eltern, die sich nicht besonders gut um ihre Kinder kümmern. Der Ausdruck geht vermutlich auf die Beobachtung zurück, dass junge Raben nach dem Verlassen des Nestes am Boden sehr unbeholfen erscheinen. Dadurch wirken sie, als würden sie zu früh das Nest verlassen.
- Helikoptereltern sind überfürsorgliche Eltern, die wie Helikopter um ihre Kinder kreisen, damit ihnen nichts passiert.
- Nagel auf den Kopf getroffen: Etwas ist genau richtig, jemand hat den Sachverhalt richtig verstanden. Diese Redensart kommt aus dem Schießsport. Früher hat man in der Mitte der Zielscheibe einen Nagel zur Aufhängung angebracht. Traf der Schütze den Nagel und prallte der geschossene Pfeil davon ab, hatte er genau die Mitte und damit den Nagel auf den Kopf getroffen.
- Wer ist schon perfekt?
Das folgende Beispiel ist ein Paradoxon:
- Ich weiß, dass ich nichts weiß. (Sokrates)
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Bestimme die rhetorischen Figuren.
TippsDie Hyperbel stellt einen Sachverhalt übertrieben dar.
LösungSie kann ihr nicht das Wasser reichen.
- Rhetorische Figur: Metapher
- Beschreibung: Verbildlichung von Sachverhalten, hier: Jemand kommt an die Fähigkeiten eines anderen nicht heran
- Wirkung: veranschaulichend
Das habe ich dir doch schon hundert Mal erklärt.
- Rhetorische Figur: Hyperbel
- Beschreibung: Übertreibung
- Wirkung: betonend
Ein Wink mit dem Zaunpfahl.
- Rhetorische Figur: Metapher
- Beschreibung: Verbildlichung von Sachverhalten, hier: Es wird ein überdeutlicher Hinweis gegeben
- Wirkung: veranschaulichend
Vater Staat.
- Rhetorische Figur: Personifikation
- Beschreibung: Ein Tier, ein Sachverhalt, eine Institution handelt wie ein Mensch/wird vermenschlicht
- Wirkung: veranschaulichend
Das Recht mit Füßen treten.
- Rhetorische Figur: Metapher
- Beschreibung: Verbildlichung von Sachverhalten, hier: Das Recht gering schätzen
- Wirkung: veranschaulichend
Das hast du ja ganz toll hingekriegt.
- Rhetorische Figur: Ironie
- Beschreibung: Eine Aussage, die etwas anderes oder das genaue Gegenteil von dem ausdrücken soll, was sie oberflächlich betrachtet darstellt
- Wirkung: betonend
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Gib an, in welchen Bereichen Metaphern verwendet werden.
TippsDie Lyrik war im Barock eine beliebte literarische Gattung.
LösungMetaphern kommen in vielen Texten vor. Insbesondere sind sie in der Lyrik zu finden. Im Barock war die Lyrik eine sehr beliebte literarische Gattung. Daher ließen die Autoren viele metaphorische Ausdrücke in ihre Gedichte einfließen. Als Beispiel dient ein Gedicht von Christian Hofmann von Hofmannswaldau aus dem Barock:
„Die Welt
Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen?
Was ist die Welt und ihre ganze Pracht?
Ein schnöder Schein in kurzgefaßten Grenzen,
Ein schneller Blitz bei schwarzgewölkter Nacht,
Ein buntes Feld, da Kummerdisteln grünen,
Ein schön Spital, so voller Krankheit steckt,
Ein Sklavenhaus, da alle Menschen dienen,
Ein faules Grab, so Alabaster deckt.
Das ist der Grund, darauf wir Menschen bauen
Und was das Fleisch für einen Abgott hält.
Komm, Seele, komm und lerne weiter schauen,
Als sich erstreckt der Zirkel dieser Welt!
Streich ab von dir derselben kurzes Prangen,
Halt ihre Lust für eine schwere Last:
So wirst du leicht in diesen Port gelangen,
Da Ewigkeit und Schönheit sich umfaßt.“
Heutzutage findet man Metaphern auch häufig in der Werbung und in journalistischen Texten. Auch nutzen Politiker Metaphern gerne in ihren Reden, um diese anschaulicher zu machen.
Quelle: Christian Hofmann von Hofmannswaldau: „Die Welt“ : URL: http://home.bn-ulm.de/~ulschrey/literatur/hofmannswaldau/hofmannswaldau_welt.html [30.03.2017]
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Arbeite die rhetorischen Mittel heraus.
TippsNicht alle markierten Begriffe sind Stilmittel.
Eine Hyperbel ist eine Übertreibung.
Bei dem Gedicht sind zwei Metaphern zu finden.
LösungEinige der rhetorischen Mittel, die in dem Auszug aus Goethes Gedicht zu finden sind, sind:
- Anapher: Es schlug (V. 1); Es war (V. 2). Durch die Wiederholung hat die Anapher eine verstärkende Wirkung.
- Symbol: mein Herz (V. 1). Symbole sind bildhafte, wirkungsvolle Zeichen, die veranschaulichend wirken.
- Hyperbel: hundert schwarze Augen (V. 8). Eine Hyperbel ist eine Übertreibung, die auf- oder abwertend und verstärkend wirkt.
- Metapher: Ein aufgetürmter Riese (V. 6); Schon stand im Nebelkleid die Eiche (V. 5). Eine Metapher verdeutlicht und verstärkt durch ihre bildliche Sprache.

Rhetorische Figuren von A bis L

Rhetorische Figuren von M bis Z

Allegorie

Alliteration

Anapher

Apostrophe

Anspielung

Antithese

Assonanz

Asyndeton

Chiasmus

Diminutiv

Ellipse

Enjambement

Euphemismus

Hyperbel

Inversion

Ironie

Klimax

Litotes

Metapher

Die Metapher - Begriff und Funktion

Neologismus

Onomatopoesie

Oxymoron

Paradoxon

Parallelismus

Personifikation

Rhetorische Frage

Stilmittel - Aufbau, Wirkung und Funktion

Symbol

Vergleich

Zeugma
34 Kommentare
Ich habe es am Anfang nicht so ganz verstanden doch jetzt habe ich es dank diesem Video verstanden
gut erklärt
Ich habe heute im Homeschooling in Deutsch eine Seite zu Metaphern aufbekommen, und mir hier Hilfe gesucht.
Leider konnte das Video mir nicht wirklich weiterhelfen, wäre gut, wenn noch ein paar Beispiele eingebaut werden könnten. Sonst ein gutes Video.
Sehr gutes Video (:
Hallo Rene Leenen,
vielen Dank für dein Feedback. Wenn du oben in der Suchleiste deine Suchbegriffe einzeln eingibst, wirst du zu fast allen Stilmitteln ein separates Video finden. Hier ein paar Beispiele:
Klimax: https://www.sofatutor.com/deutsch/videos/klimax
Neologismus: https://www.sofatutor.com/deutsch/videos/neologismus
Personifikation: https://www.sofatutor.com/deutsch/videos/personifikation
Vergleich: https://www.sofatutor.com/deutsch/videos/vergleich
usw.
Viel Spaß beim Schauen unserer Videos!
Liebe Grüße aus der Redaktion